Über Zur Direktionalität der lexikalischen Motivation
Ausgehend von der auf Saussure zurückgehenden Unterscheidung zwischen relativ motivierten und arbiträren Wörtern befasst sich die Arbeit mit der bislang ungeklärten Frage der Gerichtetheit von Motivationsbeziehungen. Erstmals werden die Motiviertheit und die Direktionalität von über Affigierung, Konversion oder Polysemie verbundenen Wortpaaren empirisch mit Hilfe von Sprecherbefragungen zum Französischen und Italienischen untersucht. Entgegen der traditionell unidirektionalen Konzeption bestätigt sich die Annahme, dass lexikalische Motivation als prinzipiell bidirektional zu betrachten ist. Zugleich kann je nach Wortpaar aber ein unterschiedlicher Grad an Gerichtetheit festgestellt werden, der von verschiedenen morphologischen und semantischen Faktoren wie z.B. Kompositionalität und Abstraktheit abhängt. Insgesamt kann so für eine Bandbreite an Wortpaaren gezeigt werden, welche Bedingungen dafür ausschlaggebend sind, dass Muttersprachler besser oder schlechter einen Zusammenhang und eine Ableitungsrichtung zwischen zwei Wörtern aus derselben Wortfamilie herstellen können.
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