Über Zweifel und Unklarheiten der Kommasetzung. Am Beispiel von Infinitivgruppen
Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Universität Leipzig (Germanistik), Veranstaltung: Linguistische Mythen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll Licht in die dunkle und verwirrende Welt der Kommasetzung gebracht werden. Dafür soll zuerst die Kommasetzung allgemein nach der neuen deutschen Rechtschreibung betrachtet werden. Dabei werden Regelhaftigkeiten herausgearbeitet, um im Folgenden den Streitfall bei den Infinitivgruppen zu analysieren.
Bisher waren die Regeln zur Kommasetzung, insbesondere bei Infinitiv- und Partizipialgruppen, ein Bereich der deutschen Rechtschreibung, der Schreiber:innen oft Schwierigkeiten bereitete. Da dieser Aspekt im amtlichen Regelwerk von 1901/02 nicht behandelt wurde, führte dies in den folgenden Jahren zu einer Vielzahl von Einzelregelungen, die eher zur Verwirrung als zur Klarheit und Verständlichkeit beitrugen.
Im Zuge der Rechtschreibreform wurden daher auch die bis dahin geltenden Regeln zur Kommasetzung einer eingehenden Prüfung unterzogen. Das Hauptziel dieser Reform bestand vor allem darin, eine größere Systematik in die deutsche Orthografie zu bringen. Die Rechtschreibregeln sollten vereinfacht und die Anzahl der Unklarheiten und Zweifelsfälle reduziert werden. Künftig haben Schreibende hinsichtlich der Kommasetzung bei Infinitivgruppen größere Freiheiten, um ihre Aussage zu verdeutlichen. Ob dies tatsächlich zu einer verbesserten Systematik führt, bleibt vorerst unklar.
Die vorliegende Arbeit präsentiert und erörtert Ansätze zur Regelung der Kommasetzung in Infinitivgruppen mit der Präposition zu. Nach der theoretischen Grundlage werden bestehende Regeln und die Neuregelung von 1996 in Bezug auf die Kommasetzung in Infinitivgruppen miteinander verglichen. Dabei werden Vor- und Nachteile sowie mögliche Lücken in diesen Regelungen genauer untersucht.
Darauffolgend wird der syntaktisch orientierte Ansatz von Peter Gallmann betrachtet, bei dem das Kriterium der Satzwertigkeit herangezogen wird, um zu entscheiden, ob in einer Infinitivgruppe ein Komma gesetzt werden muss. Dieser Ansatz soll im Anschluss kritisch betrachtet werden.
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