Über Zwischen Utopie und Dystopie
Zu Beginn des Internets wurden große Hoffnungen in die neue Technik gesetzt. Vernetzung, Demokratisierung, Wissen für alle waren nur einige der Schlagworte zur großen Utopie. Es gab die Unabhängigkeitserklärung des Internets, neue Werte und Normen wurden online verhandelt. Mit der leichteren Zugänglichkeit und der damit verbundenen Verbreitung des Netzes veränderten sich Geschäftsmodelle sowie Angebots- und Teilhabestrukturen. Der Utopie der Digitalisierung steht jedoch die Dystopie gegenüber: Datenauswertung durch Konzerne, Kommerzialisierung, politische Beeinflussung, Cyberkriminalität, Überwachung, Mobbing, zweifelhafte Meinungsmache und Steuerung vielfältiger Lebensbereiche durch Algorithmen bedrohen die einstigen Hoffnungen. Medienpädagogik und Medienbildung werden angesichts der Ambivalenzen immer wieder herausgefordert, um sich diesen Entwicklungen zu stellen. Wie können positive Aspekte, die mit dem Internet und der Digitalisierung verbunden sind, in der Arbeit mit Nutzenden gestärkt werden, damit sie kompetent mit der Vielfalt umgehen? Wie können Nutzende für negative Aspekte sensibilisiert und Gegenstrategien sowie Taktiken vermittelt werden? Dabei geht es auch darum, Persönlichkeitsrechte und die Privatsphäre zu schützen. Hierfür braucht es neben gesetzlichen Regelungen und Aufklärung auch medienpädagogische Konzepte der Befähigung von Menschen entlang der gesamten Bildungskette.
Der vorliegende 56. Band der GMK-Schriftenreihe zur Medienpädagogik bietet unter dem Schlagwort "Science" Zukunftsperspektiven der Medienpädagogik und Bildung aus theoretischer Sicht. Im Kapitel "Fiction" kommen Science Fiction-Autor*innen zu Wort, die in ihren Werken die Zukunft frei interpretieren können. Abgerundet wird der Band im Kapitel "Zwischen Science und Fiction" durch Perspektiven auf Pädagogik und Kommunikation. Hier werden Praxisprojekte vorgestellt, aber auch neue Gedanken zum Themenfeld formuliert.
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