Über 1949
Das Jahr 1949 ist ein denkwürdiges Jahr in der deutschen Geschichte. In jenem Jahr wurden zwei deutsche Staaten gegründet: die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Deutschland war geteilt.Wollten die Sieger diese Teilung? Sicher nicht von Anfang an. Sie wollten Sicherheit vor Deutschland. Dieses Land durfte nie wieder zu einer Bedrohung des Weltfriedens werden. Ein zentrales Thema dieser "Sicherheitsfrage" war von Anfang an die Zukunft des Ruhrgebietes. Sir Orme Sargent im britischen Foreign Office brachte es 1946 auf den Punkt: "Je leichter wir es dem deutschen Volk machen, die Kontrolle über die Ruhrindustrie zurückzugewinnen, umso größer ist das Risiko für uns, die Bildung einer deutschen Regierung zu beschleunigen, die entschlossen ist, Hitlers zerstörte Welt wieder aufzubauen." Franzosen und Sowjets sahen das ähnlich.Es gab keine gemeinsame Deutschlandpolitik der Sieger. Jede Besatzungsmacht verfolgte ihre eigenen Ziele. Die "russische Gefahr" und der Kalte Krieg taten ein Übriges. Am Ende sicherten sich die Westmächte mit der BRD den wichtigsten Teil Deutschlands als "Bollwerk gegen den Kommunismus", der von den Sowjets revolutionierte Rest wurde zur DDR.Es war eine dramatische Geschichte, die Rolf Steininger hier noch einmal eindrucksvoll nachzeichnet. Dabei wird deutlich, dass bereits in der Entstehungsgeschichte dieser beiden Staaten der Erfolg des einen und der Untergang des anderen angelegt war.
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