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Das Opfer der Lebendigkeit

Über Das Opfer der Lebendigkeit

Aus welchen Gründen opfern viele Protagonisten der Erzähltexte Storms, Thomas Manns und Kafkas ihre eigene Lebendigkeit und devitalisieren dabei noch zusätzlich ihre Liebesobjekte? In durch kurze Inhaltsangaben eingeleiteten und durch ihre Textnähe gut nachvollziehbaren Einzelanalysen von fünfzehn bekannten Werken der drei Autoren geht Neumann dieser Frage aus einer doppelten Perspektive nach, indem er psychoanalytische Interpretationsmethoden mit historischen und soziologischen Kontextualisierungen verknüpft. So entsteht ein Gesamtbild, das die literarischen Gestaltungen der Devitalisierung bürgerlicher Menschen im Laufe von hundert Jahren mitteleuropäischer Moderne umfasst, und zwar von der 1848 erschienenen ersten Novelle Storms Marthe und ihre Uhr bis zur Vollendung von Thomas Manns Romans Doktor Faustus im Jahre 1947. Es wird deutlich, durch welche Mechanismen psychischer und sozialer Melancholie Männer und Frauen des deutschen Bürgertums soziale Machtstrukturen verinnerlicht haben, die mit seelischer Verarmung einhergingen und ein selbstbestimmtes, gelungenes Leben im Erwachsenenalter unmöglich machten. Der für das deutsche Bürgertum des 19. Jahrhunderts spezifische Rückzug in die Innerlichkeit und die Akzeptanz seiner politischen Ohnmacht führten schließlich, wie Thomas Manns Exilromane zeigen, bis in die Katastrophe des Nationalsozialismus.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783826077906
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 362
  • Veröffentlicht:
  • 9. Dezember 2022
  • Abmessungen:
  • 154x29x234 mm.
  • Gewicht:
  • 550 g.
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Beschreibung von Das Opfer der Lebendigkeit

Aus welchen Gründen opfern viele Protagonisten der Erzähltexte Storms, Thomas Manns und Kafkas ihre eigene Lebendigkeit und devitalisieren dabei noch zusätzlich ihre Liebesobjekte? In durch kurze Inhaltsangaben eingeleiteten und durch ihre Textnähe gut nachvollziehbaren Einzelanalysen von fünfzehn bekannten Werken der drei Autoren geht Neumann dieser Frage aus einer doppelten Perspektive nach, indem er psychoanalytische Interpretationsmethoden mit historischen und soziologischen Kontextualisierungen verknüpft. So entsteht ein Gesamtbild, das die literarischen Gestaltungen der Devitalisierung bürgerlicher Menschen im Laufe von hundert Jahren mitteleuropäischer Moderne umfasst, und zwar von der 1848 erschienenen ersten Novelle Storms Marthe und ihre Uhr bis zur Vollendung von Thomas Manns Romans Doktor Faustus im Jahre 1947. Es wird deutlich, durch welche Mechanismen psychischer und sozialer Melancholie Männer und Frauen des deutschen Bürgertums soziale Machtstrukturen verinnerlicht haben, die mit seelischer Verarmung einhergingen und ein selbstbestimmtes, gelungenes Leben im Erwachsenenalter unmöglich machten. Der für das deutsche Bürgertum des 19. Jahrhunderts spezifische Rückzug in die Innerlichkeit und die Akzeptanz seiner politischen Ohnmacht führten schließlich, wie Thomas Manns Exilromane zeigen, bis in die Katastrophe des Nationalsozialismus.

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