Über Deutschlands verlorene 13 Jahre
Die Medien haben sich in den letzten 30 Jahren, sei es als Printmedien oder als elektronische Medien, erheblich verändert. In den Augen vieler kritischer Beobachter ist diese Transformation nicht gut gelungen, denn die Qualität der Unterhaltung, die Versorgung mit Informationen und der Journalismus an sich haben sehr stark nachgelassen. Dies hat mehrere Gründe. Zunächst haben sich die Finanzstrukturen verändert. Die Zeitungen verdienen bei rückläufigen Abonnementenzahlen mehr Geld mit Werbung als mit Nachrichten. Investigativer Journalismus ist erheblich teurer geworden. Viele Medien sind von Finanzinstituten übernommen worden, die mehr auf die Rendite als auf die Qualität ausgerichtet sind. Ein Teil der Bevölkerung verlässt sich lieber auf alternative Medien und soziale Netze als auf traditionelle Presse und Medien, auch wenn diese sehr oft ungeprüfte, unrichtige und teilweise manipulative Informationen weitergeben. Die Abkehr kommt nicht von ungefähr. Sie ist verschuldet durch die unverantwortlichen Verhaltensweisen der Protagonisten der Medien, die den notwendigen Abstand zu den Mächtigen in Politik und Wirtschaft abgelegt haben, um mehr oder weniger die Stimme dieser Eliten zu werden. Insbesondere die öffentlichen Medien stehen in der Kritik, denn sie verschweigen sehr oft Missstände - und vernachlässigen damit die Kernaufgabe der Presse und der Medien -, um persönliche Karriere machen zu können. Die öffentliche Medienlandschaft wird von den politischen Parteien beherrscht, die die Leitungspositionen bestimmen. Es darf daher nicht wundern, dass ein Teil der Bevölkerung die heutige Presse als Lügenpresse, Lückenpresse, skrupellos, korrupt und Ähnliches negativ bezeichnet. Festzuhalten ist, dass die jetzige Medienlandschaft sich ihr eigenes Grab schaufelt. Diese Entwicklung ist für unsere Demokratie äußerst gefährlich.
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