Über Donoso Cortés in gesamteuropäischer Interpretation
»Drei harte Schläge haben die Wurzel Europas getroffen: der europäische Bürgerkrieg von 1848, der Ausgang des ersten Weltkrieges von 1918 und der globale Weltbürgerkrieg der Gegenwart. Jedes dieser weltgeschichtlichen Ereignisse hat dazu geführt, daß plötzlich in ganz Europa von Donoso Cortés gesprochen wurde. Jedesmal gehörte sein Name zum Echo der Katastrophe. Aber jedesmal nur für einen Augenblick, nur für die Schrecksekunde der Gefahr, wenn das Siegel sich löste und der Sinn dem Geheimnis sich öffnete. War dieser Augenblick vorübergegangen, so war mit dem unmittelbaren Schrecken auch jener Name verklungen. Sobald der gewohnte Normalzustand wiederhergestellt war, konnte man leicht beweisen, daß Donoso Cortés eigentlich nur ein typischer Liberal-Konservativer der Mitte des 19. Jahrhunderts war, der seine Ansichten oft geändert hat.
Von diesem merkwürdigen Manne handeln die folgenden vier Aufsätze. Sie sind im Laufe einer langen und wechselvollen Zeit, 1922/44, in sehr verschiedenen Momenten entstanden. [...]
Die folgenden vier Aufsätze erscheinen hier unter dem Gesamttitel Donoso Cortés in gesamteuropäischer Interpretation. Damit ist zum Ausdruck gebracht, daß sie den großen Spanier in einer übernationalen, europäischen Entwicklung sehen, die sich seit 1848 zu immer tieferen und immer einfacheren Gegensätzen steigert.«
Aus der Einleitung
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