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Ethik der Mensch-Tier-Beziehung

Über Ethik der Mensch-Tier-Beziehung

Auch wenn es inzwischen einen breiten Konsens gibt, dass dem Wohlbefinden der Tiere Rechnung zu tragen ist, werden Tiere in der Praxis nach wie vor in großem Stil für menschliche Interessen genutzt und dabei millionenfach schwerem Leiden ausgesetzt. Dafür, dass hier Ausnahmen vom Verbot der Leidenszufügung als moralisch gerechtfertigt gelten, die wir gegenüber Menschen nicht für akzeptabel halten, ist - neben Gleichgültigkeit und Egoismus - die in der alltäglichen Moral noch immer tief verankerte Vorstellung verantwortlich, dass der Mensch ein in besonderer Weise wertvolles Wesen ist und daher das Recht hat, die Tiere, wenn auch unter Beachtung gewisser Rücksichten, für seine Zwecke zu gebrauchen. Dagegen stehen Positionen, die einen moralisch gleichen Status für Tiere fordern. In der Einleitung des Buchs wird die Inkonsistenz zwischen moralischem Anspruch und Praxis sowie die Kontroverse zwischen verschiedenen moralischen Standpunkten herausgearbeitet. Das erste Kapitel ist der methodischen Frage gewidmet, wie sich Moraltheorien zur Vielfalt konkreter Überzeugungen verhalten und wie sich angemessene Anwendungsurteile finden lassen. Das zweite Kapitel unternimmt einen kritischen Gang durch die Aussagen der wichtigsten philosophischen Moraltheorien (Utilitarismus, kantische Theorien, Theorie der Tierrechte, Kontraktualismus, Mitleidsmoral, Tugendethik) zur Stellung der Tiere und zeigt ihre Einseitigkeit. Nach einem Exkurs zum Tierschutz im deutschen Grundgesetz und in der schweizerischen Bundesverfassung wird im dritten Kapitel unter Aufnahme der Einsichten früherer Theorien und in Auseinandersetzung mit der alltäglichen Wertmoral der Vorschlag einer grundlegenden Konzeption der Beachtung des Wohlbefindens aller fühlenden Wesen entwickelt. Das geschieht insbesondere anhand der Ausarbeitung der verschiedenen Formen der Mensch-Tier-Beziehung. Das vierte Kapitel arbeitet die Implikationen dieser Konzeption für die wichtigsten Anwendungsprobleme heraus (Massentierhaltung, Tierversuche, Jagd usw.). Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Grenzen der Moral. Es fragt zum einen nach dem Gewicht der Moral aus der Perspektive der handelnden Personen, zum anderen nach dem Verhältnis von individuellen moralischen Pflichten und politischer Gerechtigkeit.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783465041610
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 188
  • Veröffentlicht:
  • 1. August 2012
  • Abmessungen:
  • 128x15x209 mm.
  • Gewicht:
  • 202 g.
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Beschreibung von Ethik der Mensch-Tier-Beziehung

Auch wenn es inzwischen einen breiten Konsens gibt, dass dem Wohlbefinden der Tiere Rechnung zu tragen ist, werden Tiere in der Praxis nach wie vor in großem Stil für menschliche Interessen genutzt und dabei millionenfach schwerem Leiden ausgesetzt. Dafür, dass hier Ausnahmen vom Verbot der Leidenszufügung als moralisch gerechtfertigt gelten, die wir gegenüber Menschen nicht für akzeptabel halten, ist - neben Gleichgültigkeit und Egoismus - die in der alltäglichen Moral noch immer tief verankerte Vorstellung verantwortlich, dass der Mensch ein in besonderer Weise wertvolles Wesen ist und daher das Recht hat, die Tiere, wenn auch unter Beachtung gewisser Rücksichten, für seine Zwecke zu gebrauchen. Dagegen stehen Positionen, die einen moralisch gleichen Status für Tiere fordern. In der Einleitung des Buchs wird die Inkonsistenz zwischen moralischem Anspruch und Praxis sowie die Kontroverse zwischen verschiedenen moralischen Standpunkten herausgearbeitet. Das erste Kapitel ist der methodischen Frage gewidmet, wie sich Moraltheorien zur Vielfalt konkreter Überzeugungen verhalten und wie sich angemessene Anwendungsurteile finden lassen. Das zweite Kapitel unternimmt einen kritischen Gang durch die Aussagen der wichtigsten philosophischen Moraltheorien (Utilitarismus, kantische Theorien, Theorie der Tierrechte, Kontraktualismus, Mitleidsmoral, Tugendethik) zur Stellung der Tiere und zeigt ihre Einseitigkeit. Nach einem Exkurs zum Tierschutz im deutschen Grundgesetz und in der schweizerischen Bundesverfassung wird im dritten Kapitel unter Aufnahme der Einsichten früherer Theorien und in Auseinandersetzung mit der alltäglichen Wertmoral der Vorschlag einer grundlegenden Konzeption der Beachtung des Wohlbefindens aller fühlenden Wesen entwickelt. Das geschieht insbesondere anhand der Ausarbeitung der verschiedenen Formen der Mensch-Tier-Beziehung. Das vierte Kapitel arbeitet die Implikationen dieser Konzeption für die wichtigsten Anwendungsprobleme heraus (Massentierhaltung, Tierversuche, Jagd usw.). Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Grenzen der Moral. Es fragt zum einen nach dem Gewicht der Moral aus der Perspektive der handelnden Personen, zum anderen nach dem Verhältnis von individuellen moralischen Pflichten und politischer Gerechtigkeit.

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