Über FlussLand Tagliamento
Er entspringt in den friulanischen Dolomiten an der Grenze zu Venetien, fließt durch die abfallenden karnischen Alpen und mündet nach einer Strecke von 170 Kilometern in die Adria - der Tagliamento ist der letzte wilde, unregulierte Fluss Europas. Esther Kinsky folgt schreibend seinem schmalen, silbrigen Lauf, schreitet durch karge Mondlandschaften und Schwemmwiesen, über Kieskämme und Sandbänke, lauscht dem Rohrsänger und Kiebitz, entdeckt Wolfsmilch und Lichtnelken. Sie hört dem Wasser zu, liest im Stein und betrachtet das Spiel von Licht, Schatten, Farben. Als wissensdurstige Forscherin taucht sie tief in die Materie ein - und tritt zugleich zurück: Durch die Genauigkeit und Sinnlichkeit ihrer Sprache, die aus einem ungeheurem Wortreichtum schöpft, bringt sie die Natur selbst zum Sprechen.
In FlussLand Tagliamento, einer harmonischen Verquickung von Prosa und Poesie, fasst Esther Kinsky die ungezähmte Landschaft ihrer norditalienischen Wahlheimat in skizzenhafte, hochpoetische Sprachaquarelle. Begleitet mit atmosphärischen Birnholzschnitten von Christian Thanhäuser ist dieser Band eine Hommage an ein einzigartiges Ökosystem, das durch die zunehmenden Eingriffe des Menschen immer stärker vom Verschwinden bedroht ist.
Mehr anzeigen