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Bücher veröffentlicht von Turia + Kant, Verlag

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  • von Alenka Zupan¿i¿
    26,00 €

    Was macht Nietzsche zu Nietzsche? Worin besteht die Unverwechselbarkeit seines Denkens? In ihrer Auseinandersetzung mit diesen Fragen wendet sich Alenka Zupancic in »Der Kürzeste Schatten« gegen eine Tendenz, Nietzsche als Philosophen zu begreifen, der »seiner Zeit voraus« war und dessen Zeit endlich gekommen sei. Vielmehr liegt die singuläre Sprengkraft seiner Philosophie im Unzeitgemäßen nicht nur gegenüber seiner, sondern genau genommen jeder Zeit.Anhand zweier Aspekte von Nietzsches Philosophie untersucht Zupancic dieses Denken: Das Kapitel »Nietzsche als Metapsychologe« widmet sich dem Phänomen des Nihilismus und dem Konzept des asketischen Ideals, die zum Denken unserer hedonistischen postmodernen Gesellschaften gehört. Der »grosse Mittag« bezieht sich dagegen auf Nietzsches Wahrheitsbegriff. Der Nietzsches »Mittag« ist nicht der Moment, in dem alle Schatten verschwinden, sondern es ist die Zeit des »kürzesten Schattens«. Er markiert nicht die Einheit aller Dinge im vollen Licht der Sonne, sondern den Augenblick der Spaltung, in dem »Eins zu Zwei« wird. So ist es die Zwei, die Idee einer minimalen, irreduziblen Differenz des Selben, die Zupancic zufolge Nietzsches Werk durchzieht und die Quelle einer unablässigen, inhärenten Spannung bildet.

  • von Barbara Büscher
    38,00 €

    Wo finden heute öffentliche Begegnungen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen statt? Wie können die Räume von Theatern oder Museen porös werden, um neue Vorstellungen geteilter Räume in migrantischen und diasporischen Stadtgesellschaften zu erproben? Stadttheater, städtische Museen und Kunst im öffentlichen Raum sind mehr denn je herausgefordert, Öffentlichkeiten als demokratisches Gut herzustellen, ihre Relevanz für Stadtgesellschaften unter Beweis zu stellen und ihre Ressourcen zu teilen. Institutionen sind damit befasst, ihre infrastrukturellen Verpflichtungen und öffentlichen gesellschaftlichen Aufgaben zu reflektieren und zu verändern. Selbstorganisierte Initiativen, auch in Kollaboration mit Institutionen, leisten Wesentliches für das Porös-Werden und erzeugen durch kulturelle und künstlerische Arbeiten neue Vorstellungen geteilter öffentlicher Räume. Dieses Buch versammelt Beiträge von Dramaturg*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen, die neue Praxen geteilter Räume, performativen Kuratierens und urbaner Dramaturgien vorstellen und theoretisch reflektieren.

  • von Marc Rolli
    36,00 €

    Der französische Philosoph Gilles Deleuze (1925-1995) ist nicht nur eine bekannte Stimme des Poststrukturalismus, sondern bis heute eine der wichtigsten philosophischen Inspirationsquellen der aktuellen kritischen, dekolonialen und queer-feministischen Entwicklungen in der politischen, ästhetischen und ökologischen Theorie. Der »transzendentale Empirismus« konterkariert das kanonisch eingeübte Selbstverständnis der akademischen Philosophie. Die Namensgebung ist paradox und bezeichnet einen grotesken Körper, in den das philosophische System verwandelt wird. Das Verfahren von Deleuze ist dabei zugleich verneinend und bejahend: In der Degradierung etablierter (metaphysischer, idealistischer, dialektischer, phänomenologischer etc.) Denkweisen entsteht eine neue Art, immanent zu denken: eine Philosophie, die ihren Kopf verliert ...

  • von Slavoj Zizek
    19,00 €

    Wie kaum ein anderes Werk seiner Zeit veranschaulichen die wohl berühmtesten Filme David Lynchs, Lost Highway (1997) und Mulholland Drive (2001), wie die Geist-Welt Beziehung durch einen sexuellen Exzess immer wieder in Unordnung gebracht wird. Dieser markiert die unsterbliche Dimension einer teils biologischen, teils symbolischen Kraft, die auch in Zizeks Werk thematisiert und dort philosophisch ergründet wird. Der vorliegende Band präsentiert in diesem Zusammenhang erstmals Zizeks viel zitierten Essay über den Kultregisseur sowie zwei Artikel von Dominik Finkelde. In ihnen werden die inhärenten Bezüge zwischen den Subjekttheorien von Lynch und Zizek näher analysiert.

  • von Jacques Derrida
    20,00 €

    »Die Ökonomie ist stets bestrebt, ihren analogischen Stoff wiederherzustellen. Sie bedient sich dafür aller Mittel, bis hin zum Traum. Wir sind durch unsere größten Ausschweifungen gebunden.«Im »Kalkül der Sprachen« laufen viele Fäden zusammen, mit denen die Dekonstruktion hantiert: die Philosophie und Rhetorik des 18. Jahrhunderts, das Potenzial der Freud'schen Psychoanalyse, die Sinnlichkeit der Erfahrung, der Sprache, der Politik und der Poetik und ein dichterisches Schreiben, das die Grenzen des Sagbaren neu bestimmt. In seiner Auseinandersetzung mit der Philosophie Condillacs - mit seiner Rhetorik, seiner Erkenntnistheorie, seinem »Sensualismus« - erprobt Derrida ein Schreiben, das zwischen der Textur seiner Gegenstände und der eigenen Materialität changiert. Der Text wird in seiner Form, seinem Vorgehen und seinen Sprachbildern thematisiert, reflektiert, analysiert. In den zwei Spalten des Manuskripts - denn es handelt sich um zwei Texte, die einander umkreisen und sich antworten - wird so der experimentelle Zug einer Dekonstruktion erkennbar, die sich für die Wiederholung, die Verdopplung, die Differenz und die Analogie interessiert - und die in diesem Text vielleicht noch einen Schritt weiter geht.

  • von Sor Juana Inés de la Cruz
    15,00 €

    »Lateinamerikas Shakespeare«, »Phönix von Mexiko«, »Zehnte Muse« - kaum ein Ruhmestitel, der Sor Juana Inés de la Cruz (1648-1695) noch nicht verliehen wurde. Die Dichterin, Nonne und Universalgelehrte, die sich am Hof der mexikanischen Vizekönige genauso selbstverständlich bewegte wie zwischen den Theologen und Gelehrten ihrer Zeit, gilt nicht nur als Amerikas erste Feministin, sondern auch als Schlüsselfigur der lateinamerikanischen Dichtung: Mit ihrer überbordenden Einbildungskraft prägte sie den Stil eines differentiellen, tropischen Barock, der im 20. Jahrhundert als einer der großartigen Ursprünge einer eigenständigen lateinamerikanischen Literatur wiederentdeckt wurde.In Sor Juanas dichterischem und philosophischem Hauptwerk, das nun in einer beeindruckenden Neuübersetzung vorliegt, kommt eine Traumreise der Seele zur Aufführung: eine universelle Mechanik des Traums, in der sich dennoch eine radikal subjektive Stimme behauptet, eine ständige Überschreitung der Grenzen zwischen Heiligem und Profanem, ein Hinterfragen tradierter Geschlechterrollen. Zwei Jahrhunderte vor Sigmund Freud eröffnet sich hier ein Denken des Traums, in dem sich die Wünsche des Tages, die Phantasmagorien der Nacht, die Zuckungen des Körpers und das Kreisen der Planeten zu einem einzigartigen Text verweben. »Der« Erste Traum »steht einzigartig da in der spanischen Poesie, nicht weil er eine - schon zu ihrer Zeit anachronistische - Darstellung der Lebensfunktionen oder des Systems der Welt gibt, sondern weil er die Dichtung vom Abenteuer der Erkenntnis ist.«Octavio Paz»Von Sor Juanas differentiellem Barock sei nur gesagt, dass sie auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, im Ersten Traum nicht etwa Góngora antwortet, sondern der deutschen Romantik und dem surrealistischen Onirismus, die sie in einem Wurf antizipierte.«Haroldo de Campos

  • von Enzo Traverso
    39,00 €

    Revolutionen, so Enzo Traverso, sind das Ein- und Ausatmen der Geschichte. Sie unterbrechen - auf meistens gewalttätige Art - das historische Kontinuum, verstärken Leidenschaften und Wahrnehmung und führen dadurch zu ästhetischen Umbrüchen. Sie bringen politische Subjektivität hervor. Ihre disruptive Kraft findet Ausdruck in intellektuellen Gebilden, aber auch in materiellen Elementen, von Marx' >Lokomotiven der Geschichte< zur Körperdarstellung, von Auguste Blanquis Barrikaden zu Postern und Symbolen. Um Theoretisches, Ikonographisches und Biographisches zusammenzuführen, entscheidet sich Traverso gegen die chronologische Darstellung und für ein Verfahren aus Sammlung und Montage: Es entstehen >dialektische BilderPoesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen< können, während Benjamin ihren verborgenen Antrieb in einem Erlösungswunsch der Besiegten ausmachte, der >geheime[n] Verabredung zwischen den gewesenen Geschlechtern und unserem

  • von Basuki Gunawan
    20,00 €

    Der Roman des indonesischen Unabhängigkeitskriegs »Winarta« schildert eindrucksvoll und verstörend den Abwärtsstrudel blinder Gewalt, in den die gleichnamige Hauptfigur als Kämpfer in eigener Sache gerät. Anfangs vom Wunsch getrieben, den sinnlosen Mord an seinen Eltern zu rächen, werden Winartas Handlungen zunehmend zum Spiegel des eigenen kolonisierten Begehrens.»Winarta« ist die einzig wahre Fortsetzung von Hella Haasses Roman »Der schwarze See«, der fünf Jahre früher entstand - und es übertrifft diesen literarisch sogar.« Alfred Birney»Ein faszinierender Roman über Freiheit und Mordgier, rau im Ton und unerbittlich ehrlich. Zum Zittern und Bewundern!« Adriaan van Dis

  • von Ansgar Mohnkern
    20,00 €

    Dieses Buch spürt Widersprüchen des Fußballs nach. Es denkt über die politische Logik des Elfmeterschießens ebenso nach wie über Maradona, bürgerliche Ästhetik, Klassenbildung, Frauenfußball und Kaiserslautern. Dabei will das Buch in acht kurzen Skizzen den ideologischen Charakter einer hegemonialen Kulturpraxis unseres Zeitalters verstehen, den es begrifflich umkreist und auf eine Formel bringt: Einer verliert immer.

  • von Andreas G. Müller
    40,00 €

    Psychoanalyse und Psychotherapie stehen in Konkurrenz, nicht nur am Markt der therapeutischen Angebote, sondern vor allem historisch und theoretisch. Ein ausführlicher Vergleich wurde gegenüber allgemeinen Vorbehalten und Vorurteilen bisher hintangestellt. Diese umfassende Untersuchung bezieht möglichst viele Aspekte von Psychoanalyse, Philosophie und kritischen Sozialwissenschaften (kritischer Theorie) mit ein, um vor allem klarer voneinander unterscheiden und so auch präziser in der Praxis handhaben zu können. Dies vermag wesentlich dazu beizutragen, der singulären Subjektivität von Patient:innen bzw. Analysand:innen gerechter werden zu können und dies in einer präziseren, von daher minimal-invasiveren Arbeitsweise. Es geht somit zentral um eine Frage der klinischen Qualität.

  • von Martin Eleven
    22,00 €

    Der Autor gibt einen Einblick in das Philosophie- und Politikverständnis von Alain Badiou. Im Mittelpunkt steht die Gegenwartsdiagnose des Politischen Nihilismus. Herausgearbeitet wird Badious Neuentwurf einer Ontologie der Vielheit, welche eine Analyse des »Emblems der Demokratie« als transzendenter Signifikant vorzunehmen erlaubt: Das »Emblem der Demokratie« verdeckt die Leerstelle inmitten politischer Ordnungsstrukturen. Unter Bezugnahme auf Badious zentralen Begriff des Ereignisses, wird der Forderung nach dem »wahren Leben« nachgegangen. Dieses kann nur unter Berücksichtigung einer emanzipatorischen Politik gelingen, die die Leerstelle des Politischen und die sie verdeckenden Phantasmen durchquert.

  • von Barbara Cassin
    22,00 €

    Dieser Band präsentiert drei Texte von Barbara Cassin, in denen den Grenzen des Übersetzens nachgegangen wird. Das Übersetzen stößt immer wieder auf bestimmte Probleme, die sich mit Recherchen und Anstrengungen mehr oder weniger befriedigend lösen lassen. Hier geht es aber um prinzipielle Probleme und konkrete Beispiele, die Grenzen der Vermittelbarkeit aufzeigen.Die Herausgeberin hat drei Texte ausgewählt, die dieses Thema bei Barbara Cassin exemplarisch vorführen:»entre«, 2016 Diesen Texten werden 15 »Supplemente« deren Über- setzer:innen beiseite gestellt, die ihrerseits auf die nun mehrfach gespiegelten Übersetzungsprobleme eingehen.»Die Unübersetzbaren«, das ist die plurale Gesamtheit dessen, »was man nicht aufhört, (nicht) zu übersetzen«. Ausgehend von dieser paradoxen Setzung schreibt Barbara Cassin eine Übersetzungstheorie, die jede Form nationalontologischer Sakralisierung von Unübersetzbarkeit listig umschifft und zugleich der gegenwärtigen Tendenz, die Kultursprachen durch ein vereinheitlichendes und verflachendes »globish« zu ersetzen, mutig trotzt. »Die Unübersetzbaren« sind ein leidenschaftliches Plädoyer für eine immer wieder neu vorzunehmende »Komplizierung des Universellen«. In ihrer Schreib- und Übersetzungspraxis zeigt Cassin unterschiedliche Strategien dafür auf. Ausgangspunkte sind Babel, die Odyssee, die sophistische Philosophie, Schleiermacher, Humboldt, Lacan und Derrida. Nicht zuletzt wird für Cassin das Geflüchtetenlager in Calais zum aktuellen Prüfstein der Gegenwart und Zukunft der Geisteswissenschaften.Der vorliegende Band versammelt drei ihrer Essays, Grundlagentexte der Übersetzungstheorie, Dokumente eines genuin politischen Denkens der Alterität, der Sprache und der Begegnung, einer unaufhörlichen, auch genussvollen Arbeit am Sprachmaterial. Ergänzt werden diese Essays durch eine Quellensammlung, die längere Abschnitte wichtiger Texte enthält, auf die sich Cassin bezieht. Zu guter Letzt umfasst der Band eine Reihe von Supplementen, die anhand von zentralen Begriffe und Formulierungen den Übersetzungsprozess reflektieren und weiterführen.

  • von Dominik Finkelde
    24,00 €

    Das Buch analysiert mit Hilfe von Lacan das Geist-Welt Verhältnis unter der Berücksichtigung einer ,epistemischen Verschmierung' durch das Unbewusste, dessen Genese und Eigenschaften im Zentrum von 16 Vorlesungen stehen. Fragen der Lacan'schen Psychotheologie der Erkenntnis werden ebenso tangiert, wie deren Einfluss auf das Verhältnis von Subjekt und Objekt. Lacan zufolge ist das Unbewusste derjenige Teil, der keinen Teil eines Allgemeinen im intersubjektiven Raum des Gebens und Nehmens von Gründen auf sich vereinen kann. Auch deshalb ist es, das Unbewusste, die Quelle immer auch neuer und nicht-metabolisierbarer Überschüsse, die in die uns umgebende Wirklichkeit hineinragen und unerwartete Wendungen in unserem Verhältnis zu Tatsachen und Fakten provozieren können. Daraus ergeben sich Grundfragen der Philosophie, die u.a. im Rekurs auf den deutschen Idealismus in der Tradition von Kant und Hegel und mit Bezug auf Laplanche, Castoriadis, Santner und einzelnen Vertretern der Ljubljana-Lacan Schule verhandelt werden. Die Fragen betreffen den Einfluss enigmatischer Signifikanten, die Rolle erhabener Objekte der Ideologie, die Bedeutung von Phantasiepflege und Transgression und die Eigenschaftskraft von Genießen (»Jouissance«) als ein ontologischer Faktor.

  • von Hans Ulrich Gumbrecht
    22,00 €

    Das 20. Jahrhundert war nicht kurz, wie manche geschrieben haben, sondern lang, ja sehr lang. Denn wenn wir heute auf es zurückblicken, erkennen wir die bleibenden Lebensleistungen von Intellektuellen, wie es sie im 21. Jahrhundert kaum mehr gibt. Sie haben gehadert, sie haben geschuftet, sie haben geschrieben und gelebt, vor allem aber ragten sie heraus - und ragen hinein bis in unsere Zeit: von Martin Heidegger bis Jacques Derrida, von Michel Foucault bis Judith Butler. Hans Ulrich Gumbrecht hat viele von ihnen gekannt. In persönlichen Profilen zeichnet der Stanford-Professor, selbst einer der eminenten Denker der Gegenwart, deren Denk- und Lebenswege nach. Damit liefert er stilistisch brillante Skizzen zu einer spannenden intellektuellen Geschichte des nicht enden wollenden vergangenen Jahrhunderts.Inhalt:. Martin Heidegger [*1889]: Expressionismus des Seins. Claude Lévi-Strauss [*1908]: Beschwörer von Strukturen. Reinhart Koselleck [*1923]: Vergangenheit unter Hypokrisie-Verdacht. René Girard [*1923]: Prophet des Neids. Jean-François Lyotard [*1924]: Widerstreit als Prozess. Michel Foucault [*1926]: Kühle Leidenschaft des Individuums. Niklas Luhmann [*1927]: Theorie und Komplexitätsproduktion. George Steiner [*1929]: Distanzierter Aristokrat des Geistes. Jürgen Habermas [*1929]: Denkenergie für die Öffentlichkeit. Jacques Derrida [*1930]: Wolke aus Gedanken-Konturen. Richard Rorty [*1931] und Hans-Georg Gadamer [*1900]: Fluchtpunkt-Verlust und Freundschaft. Karl Heinz Bohrer [*1932]: Letzter Ästhet. Friedrich Kittler [*1943]: Genie widerlegter Prognosen. Peter Sloterdijk [*1947]: Schreiben als Denkereignis. Judith Butler [*1956]: Engagement und Begriffs-Performanz

  • von Jacques Rancière
    17,00 €

    Im Dialog mit dem jungen spanischen Philosophen Javier Bassas erläutert Jacques Rancière zwei Ideen, die im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. »Wörter« sind keine blassen Schatten im Gegensatz zur festen Realität der »Dinge«. Sie sind selbst Wirklichkeiten, deren Verwendung eine Ordnung der Welt errichtet oder untergräbt. Und das »Schreiben« ist nicht die Veranschaulichung des Denkens, es ist eine Arbeit des Denkens, die das konsensuelle Gewebe der Beziehungen zwischen dem Wahrnehmbaren und dem Denkbaren auflöst und die Hierarchien zwischen den Diskursmodi erschüttert. Im philosophischen Schreiben wie auch in politischen Emanzipationsprozessen geht es darum, Ebenen der Gleichheit zu errichten, indem man die Barrieren niederreißt, die die Menschen, ihre Erfahrungen und ihr Denken in getrennte Welten einschließen. Jacques Rancière entwickelt hier einen ganzen Diskurs der »egalitären Methode« und Javier Bassas konfrontiert seine Analysen mit anderen theoretischen Unternehmungen: mit dem Althusser'schen Marxismus, der Phänomenologie oder der Derrida'schen Dekonstruktion.

  • von Marina Garcés
    29,00 €

    Bildung ist das Substrat des Zusammenlebens, die Werkstatt, in der mögliche Lebensformen erprobt werden. Sie ist einer der umstrittensten Bereiche unserer Gesellschaften. Formelle und informelle Bildung, Ressourcen, Werkzeuge und Methoden, ob face-to-face oder virtuell, kindliches oder lebenslanges Lernen: Bildung ist der Kampfplatz, auf dem die Gesellschaft ihre Zukunft ungleich verteilt. Bildung muss sich verändern, mit der Zeit gehen. Aber was nützt Wissen, wenn wir nicht wissen, wie wir leben sollen? Warum lernen, wenn wir uns die Zukunft nicht vorstellen können? Diese Fragen sind der Spiegel, in den wir nicht schauen wollen. Wir schämen uns, keine Antworten zu haben, und es ist einfacher, Lehrende und Erziehende dafür verantwortlich zu machen. Wie also wollen wir erzogen werden? Das ist die Frage, die eine Gesellschaft, die sich in den Spiegel sehen können will, zu stellen hat. Es betrifft uns alle. Wir alle sind Lernende in der Werkstatt, in der mögliche Lebenswege erprobt werden. Bildung bedeutet nicht, einen Lehrplan umzusetzen. Erziehen ist die Kunst, das Dasein willkommen zu heißen, das Bewusstsein zu entwickeln und die Zukunft zu bestreiten. Bildung innerhalb und außerhalb der Schule ist eine Einladung: Die Einladung, das Risiko des gemeinsamen Lernens einzugehen, gegen die Kräfte der eigenen Zeit, die uns klein halten wollen.Die katalanische Philosophin Marina Garcés stellt innovative Fragen, wie sie sich ihr selbst in ihrer Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Universitäten und Hochschulen stellen.

  • von Mladen Dolar
    16,00 €

    Der vorliegende Band vereint drei erstmals ins Deutscheübersetzte Artikel des slowenischen Philosophen MladenDolar. Als Mitbegründer der Ljubljana Lacan Schule hater neben Slavoj Zizek und Alenka Zupancic die zeitgenössischePhilosophie der Psychoanalyse wesentlich mitgeprägt.Unter seinen Publikationen ragt besonders das Buch»A Master's Voice. Eine Theorie der Stimme« aus dem Jahr2006 heraus. Tatsächlich reicht aber Dolars Expertise weitüber die Thematik dieser Monographie hinaus. Das wirddeutlich, wenn man die Vielzahl von Artikeln liest, die erseit den 1970er Jahren in nationalen und internationalenFachzeitschriften publiziert hat und von denen hier nurein kleiner Auszug vorgestellt wird. In diesen behandelt ersubjektphilosophische Fragen der Psychoanalyse im Horizontder Philosophie des deutschen Idealismus und desdialektischen Materialismus in der Nachfolge von Marxund Adorno.

  • von Edgar Morin
    14,00 €

    Im Alter von über 101 Jahren hat der international hoch geehrte französische Philosoph und Soziologe Edgar Morin diese Warnschrift verfasst. Er betrachtet die aktuelle Situation in der Ukraine im Licht seine langen Erfahrungen mit Kriegen und Konflikten und rät deutlich zu Verhandlungen statt weiterem Blutvergießen.»Edgar Morin, einer der bedeutendsten Denker unserer Zeit, war auch ein Protagonist der Ereignisse, die die Weltgeschichte geprägt haben, sowohl durch sein Handeln als auch durch sein Denken. In diesem kleinen, aber tiefgründigen Buch reflektiert er mit seiner einzigartigen Originalität das Trauma des Krieges, der mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zurückgekehrt ist, um das Herz Europas zu verwüsten.«Mauro Ceruti»Edgar Morin denkt, schreibt und spricht als Philosoph, jenseits von politischen Zwängen und ideologischem Druck, von parteipolitischem Eigensinn und leidenschaftlichen Anwandlungen. Edgar Morins Buch Von Krieg zu Krieg steht daher in einer alten philosophischen Tradition, die sich um die Erhaltung der menschlichen Spezies sorgt und offen ist für ein noch nicht verwirklichtes Morgen.«Mustapha Saha»Wie Romain Rolland zu seiner Zeit steht Edgar Morin jenseits allen Hasses, um eine Zukunft zu denken, die vom Fluch des Krieges befreit ist. Er fordert uns auf, klar und energisch für einen gerechten und dauerhaften Frieden in Europa zu handeln. Daher kann man die Lektüre dieses Buches, das weder pessimistisch noch optimistisch, sondern zutiefst realistisch ist, nur empfehlen.«Alain Refalo

  • von Philipp Engel
    39,00 €

    Kognitionswissenschaft und Philosophie des Geistes kreisen um die Frage, wie Bewusstsein aus physikalischen Prozessen entsteht und ob es sich in Maschinen implementieren lässt. Zusammengeschrumpft auf ein Erleben von phänomenalen Qualitäten wird es zu einem »Problem«, das sich einer naturwissenschaftlichen Erklärung bislang hartnäckig widersetzt. Die Lösung dieses Problems scheint für manche nur noch eine Frage der Zeit. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts wird es aus ihrer Sicht bald möglich sein, Computerprogramme zu schreiben, die über bewusstes Verhalten und Empfinden verfügen. Anstatt eine Lösung für das vielbeschworene »Rätsel des Bewusstseins« zu suchen, kehrt das Buch den Blick um und fragt, warum es heute überhaupt als ein Problem erscheint, das es zu lösen gilt. Entlang der Werke von Wilhelm Wundt und William James, Edmund Husserl und Henri Bergson rekonstruiert es die Entstehung einer Wissenschaft des Geistes und folgt Denkwegen, von denen aus die Frage nach dem Bewusstsein heute auf eine andere Weise gestellt werden kann.

  • von Ulrich Johannes Schneider
    29,00 €

    Im Hörsaal zeigt sich das europäische Philosophieren jederzeit mündlich und beweglich. Viele pilgerten zwischen 1970 und 1984 nach Paris, wo Michel Foucault dreizehn umfangreiche Vorlesungen hielt. Sein Publikum erstaunte vor dem Wechsel an Themen, Texten und Bildern. Foucault sprach über Machtverhältnisse, Strafregime und diskursive Ordnungen, er thematisierte die Sexualität, das Wahrsagen und wie gut zu leben sei. Seine Anekdoten und Geschichten faszinieren noch in den gedruckten Transkriptionen aller 150 Vorlesungsstunden. Der Essay »Foucault im Hörsaal« versucht den Nachvollzug des mündlichen Foucault und testet den Zusammenhang der mündlich vorgetragenen Gedankenentwicklung. Warum taucht dort - und nur dort - die Figur des Ödipus auf? Es gibt viele rote Fäden im Vortrag Foucaults, der explizit experimentierend ist und sich vom Charakter seiner Bücher deutlich absetzt. Foucault hat Vorlesungen eher wie politische Interventionen als lebhafte Ansprachen gestaltet; er adressiert seine Zuhörer als Zeitgenossen mit offenem Erwartungshorizont.

  • von Tove Soiland
    39,00 €

    Band II der Anthologie zur post-ödipalen Gesellschaft führt erstmals Texte einer international verzweigten Auseinandersetzung zum Denken der sexuellen Differenz im Kontext der post-ödipalen Gesellschaft zusammen. Gemeinsam ist den hier versammelten Autorinnen die Frage nach der konstitutiven Rolle des Geschlechterverhältnisses für die Krise des Ödipalen und den mit ihr verbundenen Aufstieg des Genießens. Sie legen die geschlechterhierarchisierenden Mechanismen der post-ödipalen Gesellschaft offen, indem sie die post-patriarchale Herrschaft des Bruders, die strukturelle Verwerfung der sexuellen Differenz im Spätkapitalismus oder auch die neuen weiblichen Symptome und eine veränderte post-ödipale Position der Mutter untersuchen. Die vorliegenden Perspektiven der sexuellen Differenz bieten damit eine psychoanalytische, gesellschaftstheoretische und feministische Analyse der gegenwärtigen Subjekt- und Gesellschaftsstrukturen.Mit Beiträgen von Geneviève Morel, Luce Irigaray, Juliet Flower MacCannell, Ida Dominijanni, Anne van Leeuwen, Alenka Zupancic, Diana Sartori.

  • von Thomas Flynn
    18,00 €

  • von Ernesto Laclau
    18,00 €

    Wie veränderten sich unsere Emanzipationsvorstellungen im 21. Jahrhundert angesichts der Explosion neuer ethnischer und nationaler Identitäten, der sozialen Fragmentierung im Spätkapitalismus und des Zusammenbruchs der Sicherheiten in Philosophie und Humanwissenschaften? Laclaus Klassiker der politischen Philosophie untersucht die internen Widersprüche des Emanzipationsbegriffs, im besonderen die ihm inhärente Spannung zwischen Universalismus und Partikularismus. Darüber hinaus entwickelt er - in ständigem Dialog mit Derrida, Rorty, de Man und Lacan - Neuformulierungen politischer Grundbegriffe wie Repräsentation, Macht, Gemeinschaft, Identität und Subjekt.

  • von Antonio Lucci
    22,00 €

    Unter einem riesigen, archaischen Baum wird der Körper einer jungen Frau entdeckt, hingekniet in Gebetshaltung, das Haupt von einer Dornenkrone umringt, an der ein Hirschgeweih befestigt ist. Vieles deutet auf eine rituelle Opferung hin, auf eine Auflösung der Trennung zwischen Mensch und Tier, in der sich die Gewalt verewigt. Mit diesem verstörenden Mordfall in den weiten Moorgebieten Louisianas beginnt True Detective (HBO, 2014-heute), eine der raffiniertesten und meistdiskutierten Fernsehserien der letzten Dekade. Schon bald zeichnet sich ein dichtes Netz an kulturellen, literarischen und theoretischen Bezügen ab, in das die »wahren Detektive« eindringen müssen, um das Grauen zu beenden. Sie werden dabei ihre eigene Weltanschauung hinterfragen und sich selbst verändern. Dieses Buch bietet nicht nur eine präzise Kartierung von Stimmungen und Ereignissen, sondern ist zugleich ein überraschender Versuch, die Serie als eigenständiges philosophisches Werk zu betrachten. Anhand von True Detective als audiovisuellem Format entwirft Antonio Lucci eine »Philosophie der Medien«, indem er die spezifischen Möglichkeiten von nichttextuellen Trägermedien für das Denken aufzeigt und dabei die Frage nach ihrer Rückwirkung auf das traditionelle, schriftlich oder mündlich tradierte philosophische Wissen aufwirft.

  • von Jack Halberstam
    16,00 €

    Erstmals in deutscher Übersetzung versammelt der Band zwei Grundlagentexte der Trans Studies des* international rezipierten Theoretikers* Jack Halberstam: ein Kapitel seiner* 2018 erschienenen Monografie Trans*: »A Quick and Quirky Account of Gender Variability«, in dem sich Halberstam mit jüngsten Veränderungen in der Bedeutung des geschlechtsspezifischen Körpers und dessen Repräsentation auseinandersetzt und die Möglichkeiten einer nicht gegenderten Zukunft auslotet, sowie den Artikel »Unbuilding Gender. Trans* Anarchitectures In and Beyond the Work of Gordon Matta-Clark«, in dem Halberstam das Architektonische für die Frage der Transgender-(De)Konstruktion in den Blick nimmt.

  • von Giorgio Agamben
    16,00 €

    Die Bedrohung durch das Covid-19-Virus wird uns nicht nur als globaler Gesundheitsnotstand in Erinnerung bleiben, sondern auch als Verschärfung einer bestehenden demokratischen und staatspolitischen Krise. Im Namen der öffentlichen Gesundheit hat sich in vielen Ländern ein Regierungsstil durchgesetzt, dessen Angelpunkt der Erlass von Notverordnungen von zweifelhafter verfassungsmäßiger Richtigkeit war. Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Einer der Ersten, der gegen diese Entwicklung seine Stimme erhob, war der heute bedeutendste Theoretiker der Staatskrisen, Giorgio Agamben.Seine anfängliche Empörung geht im Verlauf seiner Wort­mel­dungen, die hier nachzulesen sind, in die tiefere Analyse der neuen politischen Konstellation der »Biosicherheit« über: eine Verbindung des juristisch-politischen Dispositivs des Ausnahmenzustands mit der Wissenschaft, insbesondere einer sakralisierten Medizin, und den digitalen Technologien. Eine Gesellschaft, die ihr Gesicht hinter einer Maske verbirgt, sich vom Prinzip der »sozialen Distanzierung« leiten lässt und im ständigen Ausnahmezustand lebt, kann, so Agambens Befund, keine freie Gesellschaft sein. Was auf dem Spiel steht, sei nicht weniger als die Abschaffung des öffentlichen Raums in seiner Gesamtheit.

  • von Jacques Lacan
    59,00 €

    Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962), sondern stellt thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen im Gesamtwerk des Autors dar. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan'schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares »Hamlet« befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte.

  • von Louis Althusser
    22,00 €

    Als Althusser 1978 die alte, von Kant und Lenin geerbte Frage »Was tun?« aufgriff, sieht er sich nicht nur mit einer philosophischen Problemstellung konfrontiert: Er begreift die Frage in erster Linie als ein praktisches Problem, das sich nur ausgehend von einer »konkreten Analyse der konkreten Situation« lösen lässt. Um eine solche Analyse vorzubereiten, setzt sich Althusser mit dem herrschenden Geschichtsverständnis und den Dogmen des sogenannten Eurokommunismus auseinander.Im Gespräch mit Machiavelli, Gramsci, Spinoza und Marx skizziert Althusser ein Geschichtsdenken, das weder deterministisch noch historistisch ist - ein Denken, von dem er sich eine Antwort auf die Frage nach der Abwesenheit des revolutionären Subjekts verspricht. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, sieht sich Althusser zu grundsätzlichen Reflexionen über die Rolle des Denkens und des Intellektuellen gezwungen. Die Selbstbestimmung der Philosophie und die scheinbar abstrakte Frage "Was ist Philosophie?" lassen sich für Althusser nicht vom Problem der Neuorientierung der Kommunistischen Partei und von den neuen Herausforderungen einer radikal veränderten Arbeiterklasse trennen.

  • von Gayatri Chakravorty Spivak
    14,00 €

    Spivaks Aufsatz »Can the Subaltern Speak?« zählt zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie. Anknüpfend an die Arbeit der indischen Subaltern-Studies-Gruppe sowie in kritischer Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theoriebildungen widmet er sich zentral der Frage von Unmöglichkeit und Möglichkeit eines Sprechens der von jedem Diskurs Ausgeschlossenen. Der vorliegende Band enthält neben einer Übersetzung der Originalfassung von Spivaks Aufsatz ein Interview mit der Autorin zur Diskussionsgeschichte, eine Nachbemerkung zur 1999 veröffentlichten zweiten Version des Textes sowie eine Einleitung von Hito Steyerl.

  • von Jacques Lacan
    30,00 €

    In Fortsetzung des Seminars IV über »Die Objektbeziehung« arbeitet Lacan dort bereits angesprochene Themen weiter aus. Ausgehend von der Freudschen Theorie des Witzes werden die Bildungen des Unbewussten aus dem Sprachlichen heraus entwickelt.In engem Zusammenhang damit steht die Ausarbeitung des »Graphen des Begehrens«, der sich als durchgängiger Gegenstand des Seminars - das einzige durchgehende Thema -, ferner an so verschiedenen Gegenständen wie einer Rekonstruktion von Ödipus- und Kastrationskomplex, der Ausarbeitung der Trias von »besoin«, »demande« und »désir« und schließlich der Klinik von Hysterie und Zwangsneurose bewähren muss.

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