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In den Falten des Textes: Kafkas Beschreibung eines Kampfes

In den Falten des Textes: Kafkas Beschreibung eines Kampfesvon Barbara Di Noi
Über In den Falten des Textes: Kafkas Beschreibung eines Kampfes

Beschreibung eines Kampfes gilt als Kafkas erster literarischer Versuch, den der Autor nie zur Lebenszeit publizierte: Er beschränkte sich vielmehr, sowohl aus der ersten als aus der zweiten Fassung einige Passagen herauszuschneiden, die er als selbstständige Prosastücke publizierte. Gewöhnlich hat sich die Forschung nur der ersten Fassung (Handschrift A) gewidmet. Hier wird hingegen einen Vergleich zwischen beiden Versionen angestellt. Man geht davon aus, dass Kafkas réécriture einige Aspekte seines späteren Stils vorwegnimmt; während in der Handschrift A die Performanz und fast theatralische Beweglichkeit der Figuren überwiegt, bewegt sich Handschrift B schon in Richtung jenes Variationsprinzips, das fast musikalisch auf minimalen Verschiebungen und Veränderungen beruht. Die Seh-Funktion rückt hier in den Mittelpunkt, eben weil die Gestalten jetzt aus der erneuten Lektüre des eigenen Textes entstanden sind, und nicht direkt aus der Einbildungskraft des Dichters. Das schon Geschriebene hat die Wahrnehmung der Außenwelt abgelöst: Die Schrift ist selbst zur Außenwelt avanciert. Erste und zweite Fassung erzählen jedoch nicht zweimal dieselbe Geschichte; sie erzählen vielmehr jeweils eine andere Geschichte und dies, weil jeder Text unter immer neuen Bedingungen geschrieben wird.

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  • Sprache:
  • Deutsch
  • ISBN:
  • 9783826086274
  • Einband:
  • Taschenbuch
  • Seitenzahl:
  • 480
  • Veröffentlicht:
  • 30. Juni 2024
  • Abmessungen:
  • 155x0x235 mm.
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Beschreibung von In den Falten des Textes: Kafkas Beschreibung eines Kampfes

Beschreibung eines Kampfes gilt als Kafkas erster literarischer Versuch,
den der Autor nie zur Lebenszeit publizierte: Er beschränkte sich vielmehr,
sowohl aus der ersten als aus der zweiten Fassung einige Passagen
herauszuschneiden, die er als selbstständige Prosastücke publizierte.
Gewöhnlich hat sich die Forschung nur der ersten Fassung
(Handschrift A) gewidmet. Hier wird hingegen einen Vergleich zwischen
beiden Versionen angestellt. Man geht davon aus, dass Kafkas
réécriture einige Aspekte seines späteren Stils vorwegnimmt; während
in der Handschrift A die Performanz und fast theatralische Beweglichkeit
der Figuren überwiegt, bewegt sich Handschrift B schon in
Richtung jenes Variationsprinzips, das fast musikalisch auf minimalen
Verschiebungen und Veränderungen beruht. Die Seh-Funktion
rückt hier in den Mittelpunkt, eben weil die Gestalten jetzt aus der
erneuten Lektüre des eigenen Textes entstanden sind, und nicht direkt
aus der Einbildungskraft des Dichters. Das schon Geschriebene hat
die Wahrnehmung der Außenwelt abgelöst: Die Schrift ist selbst zur
Außenwelt avanciert. Erste und zweite Fassung erzählen jedoch nicht
zweimal dieselbe Geschichte; sie erzählen vielmehr jeweils eine andere
Geschichte und dies, weil jeder Text unter immer neuen Bedingungen
geschrieben wird.

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