Über Natur - Form - Autorschaft
Jan Wagner ist derzeit wohl der renommierteste deutschsprachige Lyriker,
anerkannt von der Literaturkritik wie beliebt bei einer breiten
Leserschaft. Seit seinem Debüt mit dem Band Probebohrung im Himmel
(2001) hat er sich in weiteren Gedichtbänden, Essaysammlungen
und Gedichtanthologien, nicht zuletzt durch Lyrik-Übersetzungen
aus dem Englischen mit großem Formbewusstsein, unter zugleich bewahrenden
wie innovativ anverwandelndem Rückgriff auf die lyrische
Formtradition, mit den Grundfragen der Existenz auseinandergesetzt.
Seine eigenen Gedichte sind in über 40 Sprachen übertragen worden
und wirken so längst in andere Literaturen hinein. Dieses besondere,
zurück- wie vorwärtsgewandte Traditionsverhalten wurde u.a. durch
den Preis der Leipziger Buchmesse sowie den Büchner-Preis honoriert.
Die Literaturwissenschaft hat erste Erkundungen in dieses Werkgelände
vorgenommen, es aber noch keineswegs umfassend kartiert.
Daher zielt der vorliegende Band darauf ab, eine weit perspektivierte
Bestandsaufnahme vorzunehmen und sowohl Wagners Bedeutung innerhalb
der deutschen Gegenwartslyrik zu erkunden als auch seinen
Platz in der Lyrikgeschichte zu bestimmen.
Mehr anzeigen