Über Speicher - Theorie, Technologie, Archäologie
Während Telekommunikation und Datenverarbeitung in der Epoche hochtechnischer Medien vielfältig thematisiert werden, steht neben Übertragung und Prozessierung die dritte medientechnische Funktion, die Speicherung, weitgehend im Schatten der Diskurse. Dabei ist die (Zwischen-)Speicherung unabdingbar für die meisten, zumal 'digitalen', Medienprozesse. Während kulturwissenschaftliche Gedächtnis- und Erinnerungsforschung seit Jahrzehnten floriert, tut eine Theorie technischer Speicher Not, welche diese Bedingung der aktuellen Informationsmedien in den Rang expliziter Reflexion erhebt. Niemand ist dafür geeigneter als Horst Völz, der seit weit über einem halben Jahrhundert die Entwicklung technischer Speicher nicht nur praktisch vorangetrieben, sondern immer auch theoretisch begleitet hat. In der vorliegenden Publikation werden nun speichertechnische und -theoretische Schriften von Horst Völz zugänglich gemacht, die dem Fachpublikum als verstreute Zeitschriftenbeiträge zumeist nur nach beharrlichster Recherche zugänglich waren. Um die Aura dieser Zeitschriftenbeiträge zu wahren, wurden die Dokumente in ihrer konkreten Anschaulichkeit als Originaltexte aus dem Belegdruckarchiv Völz eingescannt; daraus leitet sich das ungewöhnliche Buchformat ab.
Die Textauswahl erstrebt einen gang- und lesbaren Weg zwischen der hoch technischen Diskussion von Speichern und ihrer Nachvollziehbarkeit auch für Nicht-Ingenieure und mathematikfernere Interessenten. Der vorliegende Band richtet sich damit an Studierende der Medienwissenschaft und Fachpublikum ebenso wie an kritische Zeitgenossen der aktuellen Medienkultur. Horst Völz' speichertheoretische Schriften werden ergänzend durch eine kommentierte Bilderstrecke von Seiten des Heinz-Nixdorf-Forums in Paderborn sowie durch Beiträge der Herausgeber und Horst Völz' autobiographischen Skizze 'Was ich an Neuem schuf' flankiert.
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