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  • von Oliver Bieber
    19,90 €

    Hilde und Martin sind Jugendliche im Berlin der 1920er Jahre. Hilde ist 12 Jahre und kommt aus gutem Hause. Sie rebelliert gegen ihre bürgerlichen Eltern, ist wissbegierig und mutig. Mit ihrer Hündin Pola entdeckt sie das Berlin der "Goldenen Zwanziger". Dabei trifft sie auf den 14-jährigen Martin, der sie fasziniert und mit dem sie sofort Freundschaft schließt. Martin kommt aus schwierigen, ärmlichen Verhältnissen. Er schlägt sich mit Aushilfsarbeiten durch, u. a. für den Transvestiten Hansi Sturm im Nachtclub EL DORADO. Martin ist anders als die anderen. Er zieht sich gern als Mädchen an, ist auf der Suche nach seiner Identität und seinen Vorlieben. Sieht er Hilde nur als gute Freundin oder ist da mehr? Hilde kommt schließlich in Kontakt mit dem bekannten Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld und seinem Institut. Sie taucht immer tiefer in diese Welt ein. Als Hirschfelds Patientenkartei gestohlen wird, beginnt eine atemlose Verfolgungsjagd, die in der Unterwelt Berlins beginnt und bis in höchste Kreise führt."Magnus" ist das erste Buch "seiner Art" für Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren, das sich mit queerer Geschichte befasst. Es ist kein Aufklärungsbuch, sondern vielmehr ein soziologisch-historischer Roman sowie eine Magnus-Hirschfeld-Biographie, die in eine spannende Kriminalgeschichte münden.

  • von Manfred Eisner
    28,00 €

    Manfred Eisner wird 1935 in München in eine deutsche jüdische Familie geboren. Er wächst wohlbehütet auf und bekommt als Kleinkind wenig mit vom Verfolgungsapparat des NS-Regimes. Im Alter von fast fünf Jahren, als sein Vater, der Kapellmeister und Komponist Erich (Erck) Eisner, nach geglücktem Entkommen aus dem Konzentrationslager Dachau bereits in England weilt, unternimmt seine Mutter auch mit ihm einen Fluchtversuch, der durch den jähen Ausbruch des Zweiten Weltkrieges scheitert. Nach einer dramatischen Odyssee findet die Familie schließlich wieder in La Paz, Bolivien, zusammen. Zum Dank widmet Erich Eisner seinem Zufluchtsland den Lobgesang "Cantata Bolivia". Aus der Sicht des Kindes schildert Manfred Eisner in dem umfangreich bebilderten Band seine Erinnerungen an die fremde Welt des Exils. Anders als den meisten Erwachsenen gelingt es ihm jedoch, sich schnell und unvoreingenommen der neuen Umgebung anzupassen. Auch sein Vater vermag es nach immensen Anstrengungen, sein Vorhaben der Gründung des Nationalen Symphonieorchester Boliviens umzusetzen, dem er bis zu seinem Tod 1956 vorsteht. 1957 folgt Manfred Eisner seiner Mutter zurück nach Deutschland. Er schildert die emotionale Zerrissenheit und das Misstrauen gegenüber den Deutschen. Dennoch gelingt es ihm mit der Zeit, in seinem Heimatland erfolgreich Fuß zu fassen. Er will es keinesfalls erneut jenen überlassen, die ihn und seinesgleichen verachten oder verfolgen.

  • von Peter Neumaier
    19,90 €

    Am 13. Oktober 1944 wurde auf Anordnung der Gestapo Kurt Neumaier zusammen mit weiteren ca. 150 Münchner "Halbjuden" in das Zwangsarbeitslager Tiefenort in Thüringen deportiert, wo die Organisation Todt in mächtigen Salzstollen die unterirdische Rüstungsproduktion ausbauen sollte. Auch Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge mussten dort unter Tage arbeiten.Der Recherche zum Lager Tiefenort steht eine außerordentliche Quelle zur Verfügung: 1937 bis 1945 schrieb der Onkel des Autors, Kurt Neumaier, regelmäßig Briefe an seine ebenfalls "halbjüdische" Frau Gretl, die zeitgleich bei den Münchner Stadtwerken zwangsverpflichtet worden war.Die täglichen Briefe aus dem Arbeitslager schildern tagebuchähnlich die vorherrschende Gemütsverfassung, das Lagerleben, die Arbeitsbedingungen und die Freundschaften der Münchner Häftlinge. Über die Beschreibung der Lagerhaft hinaus wirft die Korrespondenz ein erstaunliches und beklemmendes Licht auf das Alltagsleben eines rassistisch Verfolgten in diesen Jahren. Sie ist von Zensurbefürchtungen, Verdrängung, vagen Zukunftsängsten, aber auch von Alltäglichem, Hoffnungen und der Suche nach Wiedererlangung eines Lebens in Würde geprägt. Ende 1944 eskalierten die Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes gegenüber den letzten jüdischen Überlebenden in "privilegierten Ehen" und ihren Angehörigen. Die wachsende Angst um Mutter und Schwiegervater prägt die letzten Briefe von Kurt Neumaier.Das OT-Lager Tiefenort und die Deportationen der Münchner "Halbjuden" sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Nicht nur die zeitgenössischen Briefe, auch einige später aufgezeichnete Erinnerungen weiterer Zwangsarbeiter in Tiefenort werden vom Autor einbezogen.Im "Freundeskreis" der ehemaligen Tiefenorter Häftlinge, den der Autor z. T. noch persönlich kennenlernen konnte, herrschte Schweigen gegenüber der Enkel- und Neffengeneration, aber auch ein tiefes, verborgenes Verständnis untereinander aufgrund der gemeinsamen Verfolgungsgeschichte.

  • von Kolja Lessing
    8,90 €

    Schon in ihrer Jugend stand für Ursula Mamlok (1923-2016) ein einziges Berufsziel fest: Komponistin - ungeachtet aller gesellschaftlichen und politischen Widrigkeiten im Berlin der 1930er Jahre, das sie mit ihren Eltern buchstäblich in letzter Minute 1939 verließ. Aus dem deprimierenden Exil in Ecuador konnte sie sich dank eines Stipendiums der Mannes Music School New York 1940 befreien. Damit begann eine ebenso spannende wie hürdenreiche Reise zur ureigenen kompositorischen Identität, ein langer, faszinierender Weg zum persönlichen Idiom. Nach einer erfolgreichen Laufbahn in den USA wagte Ursula Mamlok als Grande Dame der Neuen Musik 2006 nach dem Tod ihres Mannes Dwight Mamlok den Neuanfang in Berlin: ein mutiger Schritt, der ihr eine zweite, europäische Karriere eröffnete.

  • von Andrea Lorz
    8,90 €

    Rosalie R. Cohn, geb. Jacobowitz, wurde im April 1870 in Adelnau/Posen als zweites von drei Kindern einer Kaufmannsfamilie geboren. Sie besuchte die Schule in ihrem Geburtsort und heiratete 1894 den Kaufmann Hermann Cohn aus Jessnitz. Weitere Lebensstationen der Cohns wurden nun Greiz, wo auch ihre beiden Töchter geboren wurden, und Leipzig. Der Tod ihres Mannes im Jahr 1923 stellte einen ersten tragischen Einschnitt in ihrem Leben dar.Im September 1942 gehörte die 72-jährige Rosalie R. Cohn zu den jüdischen Leipzigern, die von Leipzig nach Theresienstadt deportiert wurden. Am 8. Mai 1945 erlebte sie die Befreiung des Lagers durch die Rote Armee. Sie zählte, neben drei Enkelkindern, die durch den Kindertransport nach England gerettet wurden, zu den einzigen Überlebenden ihrer Familie. Im Juli 1945 kehrte sie nach Leipzig zurück und verstarb hier im Jahre 1959.

  • von Jana Zimmer
    25,00 €

    Eine Holocaust-Überlebende der zweiten Generation verwebt Fragmente der Geschichte ihrer Familie und Zeugenaussagen in Erzählungen und Collagen und nutzt ihre Kunst als Transformation und Erinnerung. "Frag nie, nie, nie Daddy nach ihr." - Fünfzig Jahre lang befolgte Jana Zimmer die Anweisung ihrer Mutter, bis diese starb und ihrem einzigen Kind eine Fülle von Familienfotos und -dokumenten hinterließ. Diese, zumeist in tschechischer Sprache, enthielten nur ein paar kryptische Notizen als Erklärung, um die Vergangenheit der Familie zusammenzufügen. Später wurde Zimmer selbst zur bildenden Künstlerin. Die Worte und Bilder in diesem Buch vermitteln Jana Zimmers Reise zum Verständnis ihrer Eltern und deren Erfahrungen im Holocaust. Sie werden gefiltert durch Zimmers eigene Entdeckungen, die sie Jahrzehnte später machte, nach ihrer Rückkehr in ihre Geburtsstadt Prag und nach Theresienstadt, wo ihre Familie zuerst interniert war. Zimmers Kunst wird dabei vor allem durch ihre Halbschwester Ritta inspiriert, die vor Janas Geburt in Auschwitz umkam, sowie durch die Trauer ihres Vaters über diesen Verlust. Rittas Zeichnungen aus Theresienstadt prägen das Buch ebenso wie Fotos und Erinnerungsstücke, die Zimmers innere Welt widerspiegeln - die eines "Holocaust-Ersatzkindes", das das scheinbar Unmögliche versucht: Sich zu erinnern, wo sie nie gewesen war, für ihre Eltern, die nur vergessen wollten, und ihren Platz zwischen ihnen zu finden.

  • von Peter Kern
    24,90 €

    Peter Kern erzählt von einer Kindheit in den 1960er Jahren. Er beschreibt in eindrücklichen Szenen eine dörfliche Welt, die es heute nicht mehr gibt: die Kirmes mit Schießstand, Autoscooter und Schiffsschaukel, die Werkstätten und Läden der Bäcker, Schmiede und Schuster, die Kirchgänge, die das Dorf umgebenden Wälder. Ein Stück Heimatgeschichte im Land der Täter. Und der Landstrich ist alt. Vor zweitausend Jahren kamen die Römer und mit ihnen siedelten sich die Juden an. Die Nazis haben das jüdische Leben ausgelöscht. Dem Führer war der erste "judenfreie Gau" zu vermelden. Der Schullehrer des Dorfs, aufgestiegen zum Gauleiter, hatte ganze Arbeit geleistet. Er wurde von den Dorfbewohnern sehr bewundert, aber später war es opportun, dies zu vergessen. Wie die Namen der ermordeten jüdischen Nachbarn940. Was im Stil einer unschuldig erzählten Kindheit beginnt, endet als Aufklärung über das Verbrechen.

  • von Sven Trautmann
    19,90 €

    Vor der Shoah gab es in Leipzig mehr als zwanzig Synagogen und Betstuben. Heute existiert nur noch eine. Während in der jüngeren Vergangenheit viele Aspekte des jüdischen Lebens in der einst sechstgrößten Gemeinde Deutschlands erforscht wurden, ist die wechselvolle Geschichte jüdischer Gebetsorte und Gotteshäuser noch immer weitgehend unbekannt.Von der Synagogengeschichte des Mittelalters über das 19. Jahrhundert, die Zwischenkriegszeit und die DDR-Zeit bis in die Gegenwart - Sven Trautmann zeigt den Facettenreichtum dieser besonderen Orte auf und macht die Vielfalt der religiösen Praktiken, der Persönlichkeiten und der Architektur sichtbar. Die Synagogen und Betstuben waren aber mehr als nur religiöse Zentren für Jüdinnen und Juden: Sie waren und sind untrennbar mit der Geschichte Leipzigs verwoben und spiegeln die gesellschaftliche Entwicklung der Stadt wider.Mit ausklappbarer Karte

  • von Marina Sandig
    12,90 €

    Felix Liebermann (1851-1925), Mediävist, Altphilologe und Editor, gehört zu den bemerkenswerten Gelehrten der deutschen und englischen Geschichtsschreibung. Liebermann war Mitarbeiter der "Monumenta Germaniae Historica". Im Auftrag der Savigny-Stiftung gab er die "Gesetze der Angelsachsen" heraus. Sein Name ist dauerhaft verbunden mit den kritischen Studien der englischen Rechts-, Wirtschafts- und politischen Geschichte der angelsächsischen Zeit. Der preußische Kultusminister ernannte ihn 1896 zum Professor. Über Berlin hinaus waren er und seine Frau Cäcilie als hoch geehrte Mäzene bekannt. Liebermann gehörte u. a. der Verwaltung des Auerbach¿schen Waisenhauses und der Zunz-Stiftung an. Er war Förderer der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und erhielt 1922 die Ehrenmitgliedschaft. 1925 verstarb der Privatgelehrte nach einem Unfall in Berlin. Seine Witwe Cäcilie Liebermann starb im Januar 1943, ausgegrenzt im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

  • von Franti¿ek R. Kraus
    17,90 €

    Der erste Bericht eines tschechischen Shoah-Überlebenden, der bereits 1945 erschien, in deutscher Erstübersetzung

  • von Daniel Botmann
    24,90 €

    Jüdinnen und Juden in Deutschland kämpften seit dem 19. Jahrhundert für dieGleichberechtigung ihrer Gemeinden mit den christlichen Kirchen und für die Rechtedes Einzelnen, insbesondere auf religiöse jüdische Bildung. Was ist davon heutegeblieben? Wie sind die derzeitigen rechtlichen Grundstrukturen des Verhältnissesvon Staat und Religion in Deutschland allgemein?Welche Rechte auf ein religiöses jüdisches Leben vermittelt das staatliche Recht,wo sind die Grenzen? Dürfen etwa an Jom Kippur Klausuren geschrieben werden,wenn jüdische Schüler:innen in der Klasse sind? Haben jüdische Schüler:innen anöffentlichen Schulen einen Anspruch auf jüdischen Religionsunterricht? Gibt esein Recht auf Arbeitsbefreiung an jüdischen Feiertagen? Kann der Arbeitgeber das Tragen einer Kippa am Arbeitsplatz verbieten? Ist der Staat verpflichtet, jüdische Gemeinden finanziell zu unterstützen? Wie viel gesetzliche Regelung ist notwendig, um ein möglichst großes Maß an Freiheit und Autonomie zu erlangen bzw. zu erhalten?Die vorliegende Publikation gibt einen Überblick über die Grundfragen undhistorischen Hintergründe des deutschen Religionsrechts, über den aktuellen Statusjüdischer Religionsgemeinschaften im staatlichen Recht sowie über Inhalt undGrenzen der Religionsfreiheit des Einzelnen. Was das Gesetz derzeit gewährleistet,wird anhand der Staatsverträge und Themen wie Religionsbeschimpfung, Religionsunterricht, Eheschließung und -scheidung oder dem Schächten dargelegt. Ein Beitrag über den jüdischen Rechtsgrundsatz "Dina deMalchuta Dina" rundet den Bandab.Mit Grußworten von Josef Schuster und Benjamin StrasserMit Beiträgen von Daniel Botmann | Dagmar Coester-Waltjen | Michael Demel |Heinrich de Wall | Michael Germann | Angelika Noa Günzel | Hans Michael Heinig| Ansgar Hense | Doron Kiesel | Julia Lutz-Bachmann | Georg Manten | GerhardRobbers | Hannah Rubin | Peter Unruh | Christian Waldhoff

  • von Alexander Juraske
    15,00 €

    "Der Kuckuck soll dich holen, mit Donner und Pistolen, wenn Du vergißt, wer dein Onkel Otto ist. Zur Erinnerung von deinem Onkel Otto Fischer." Diese Zeilen schrieb der berühmte österreichische Fußballstar und Nationalspieler Otto Fischer im Jahr 1932 in das Poesiealbum seiner Nichte Alice Tichy. Vielleicht ahnte er bereits, dass die Erinnerung an ihn verblassen würde. In der Zwischenkriegszeit gehörte Fischer zur ersten Generation Wiener Profifußballer und trug sieben Mal das österreichische Nationaltrikot. Als begnadeter Dribbler wurde er auf den Wiener Fußballplätzen gefeiert, als Jude aber auch Ziel antisemitischer Angriffe. Fischer repräsentierte die Wiener (Fußball-)Schule und arbeitete nach seiner aktiven Karriere als Trainer in Osteuropa. Im lettischen Liepaja fand er sein sportliches und privates Glück, heiratete und führte den dortigen Verein Olimpija Liepaja zu drei Meistertiteln. 1941 wurde der populäre Coach von den Nationalsozialisten ermordet. Nach seinem Tod geriet Otto Fischer völlig in Vergessenheit. Diese Monographie schildert erstmalig sein Leben und Wirken als ein Stück Wiener Kulturgeschichte im Spannungsfeld zwischen jüdischer Partizipation und Antisemitismus am Vorabend des Holocaust.

  • von Jürgen Lammel
    8,90 €

    Anlässlich des 100. Geburtstages von Inge Lammel (geb. Rackwitz, 1924-2015) erzählen ihre Kinder über ihr bewegtes Leben und ihren Kampf für eine neue gerechte Gesellschaft und Antifaschismus. Inge Lammel verlor einen Großteil ihrer Familie in der Shoah. Sie und ihre Schwester entkamen mit einem der letzten Kindertransporte 1939 nach England in die Emigration. Unter dem Einfluss linker und jüdischer Emigranten in London politisiert, entschied sie sich 1947 bewusst für eine Rückkehr nach Ostberlin, wo sie 1948 auch ihren Ehemann Karl Lammel kennenlernte. Ernst Hermann Meyer animierte sie zum Studium der Musikwissenschaften und war Mentor ihrer Diplomarbeit zur Arbeitermusikkultur, worüber sie später auch promovierte. Mit dem Aufbau und der Leitung des Arbeiterliedarchivs an der Akademie der Künste von 1954 bis 1985 lernte sie u. a. Hanns Eisler, Wolfgang Steinitz, Pete Seeger und Dieter Süverkrüp kennen. Mit ihrer 60-jährigen unermüdlichen Erforschung und Publikationstätigkeit sowohl des Arbeiterliedes in der Akademie der Künste als auch des jüdischen Lebens und Widerstands in Pankow leistete sie Pionierarbeit.

  • von Fritz Heymann
    9,90 €

    Daniel Mendoza (1764-1836) war Proletarier, Jude und Boxer aus London. Seine Karriere begann durch Zufall, bei einer Schlägerei um verwehrtes Trinkgeld. Aus dem Londoner Eastend stammend war Mendoza zeitlebens ein landesweit gerühmter und angesehener Boxer, der nicht nur durch seine Kämpfe, sondern auch durch die Weitergabe seiner Technik und die Aufstellung von Regeln für den Kampf im Ring bekannt wurde. Seine Schrift "The Art of Boxing" gilt als Grundlagenwerk. Der Historiker und Journalist Fritz Heymann war fasziniert von der Lebensgeschichte des aus einfachen Verhältnissen stammenden Mendoza und verewigte ihn 1937 in seinem Buch "Der Chevalier von Geldern", mit der er Juden zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus motivieren wollte. Julius H. Schoeps stellt in einem ausführlichen Nachwort die Biographien Mendozas und Heymanns in einen Zusammenhang von Wehrhaftigkeit und Widerstand.

  • von Samuel Salzborn
    17,00 €

    Der Kampf gegen Antisemitismus ist erst seit kurzem systematische Aufgabe des Staates. Der Weg zur einer vollumfänglichen Antisemitismusbekämpfung ist noch weit, die Verzahnung von Prävention, Intervention und Repression dabei die zentrale Herausforderung. Das Selbstverständnis der Bundesrepublik als wehrhafte Demokratie bildet hierfür einen zentralen Rahmen - auch wenn es oft in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Angesichts des Erstarkens des Antisemitismus wirkt der Kampf nicht selten wenig wehrhaft, ja gar bisweilen sogar wehrlos. Eine Neujustierung der wehrhaften Demokratie in der Bundesrepublik kann helfen, Potenziale auszuschöpfen und Mängel zu beheben. Und mehr noch: gerade das Selbstverständnis als wehrhafte Demokratie als zentralen Anker im Kampf gegen Antisemitismus zu begreifen.

  • von Maike Brüggen
    19,00 €

    "75 Leben" skizziert biographisch das Leben von 75 Menschen, die das Frankfurt der Vorkriegszeit ihr Zuhause nannten. Einige lebten lediglich für einen kurzen Zeitraum in der Stadt, andere verbrachten nahezu ihr gesamtes Leben hier - allen gemein ist, dass sie Frankfurt am Main nicht freiwillig verließen. Die einen wurden deportiert und in einem der zahlreichen Konzentrationslager ermordet. Den anderen gelang die Flucht in ein sicheres Exil. Wiederum andere wählten den Freitod. Ausgangspunkt des Buches ist die sogenannte Deportationskartei der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, welche auf rund 6500 Karteikarten die Lebens- und Adressdaten von Gemeindemitgliedern bis zu ihrer jeweiligen Deportation festhält. Die einzelnen Textbeiträge erzählen das Leben dieser Menschen, die im Zuge der NS-Diktatur die Stadt verließen. Lediglich einige wenige der hier Porträtierten fanden ihren Weg nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Frankfurt zurück. Herausgegeben von der Historikerin Maike Brüggen in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main Mit einem Grußwort von Marc GrünbaumMit Beiträgen von Edgar Bönisch | Maike Brüggen | Dorothee Glawe | Christine Hartwig-Thürmer | Ira Haller | Anja Heuß | Jens Hoppe | Cilli Kasper-Holtkotte | Elisa Klapheck | Dorothee Linnemann | Matthias Thoma | Helga Roos | Sonja Roos | Birgit Seemann | Eva Ulmer | Laura Vollmers | Alexander Zinn

  • von Lara Theobalt
    22,00 €

    Ein Junge im Matrosenanzug, eine Dame mit Barett und übergroßen Puffärmeln, ein Rabbiner mit aufgeschlagenem Gebetsbuch. Das Jüdische Museum München zeigt in seiner Ausstellung "Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt" bekannte und vergessene Münchner Gesichter und fragt: Wer ließ sich von wem porträtieren? Wie wollte man gesehen werden? Wen wollte man darstellen? Die Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert erzählen vom Selbstverständnis jüdischer Familien in München und ihrem Beitrag zur Stadtgesellschaft bis zur Verfolgung im Nationalsozialismus und zeigen die Vielfalt jüdischer Identitäten. Viele der Porträts und die Geschichten dahinter waren in München lange vergessen. Der Katalog zur Ausstellung beleuchtet die Entstehungskontexte.Mit Beiträgen von Andrea Bambi | Monika Berthold-Hilpert | Lilian Harlander | Ulrike Heikaus | Diana Oesterle | Yuval Schneider | Beate Thalberg | Lara Theobalt | Sapir von Abel | Ayleen Winkler

  • von Swen Steinberg
    8,90 €

    Max Sachs (1883-1935) wuchs in einem bürgerlichen Haushalt in Breslau auf und gab als Journalist schon vor 1914 vor allem der Arbeiterbewegung in Sachsen eine Stimme. Als sozialdemokratischer Politiker setzte er sich auf der kommunalen und der Landesebene nach dem Ersten Weltkrieg für Miet- und Wohnungspolitik oder die Verbesserung der Versorgungssituation der Bevölkerung ein. Sachs stammte selbst aus einer säkularen jüdischen Familie, war aber schon lange vor 1933 in Dresden antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Im Herbst 1935 wurde er aufgrund aller drei Aspekte - Journalist, Sozialdemokrat, Jude - im Konzentrationslager Sachsenburg ermordet, was für internationales Aufsehen und eine erste strafrechtliche Aufarbeitung sorgte. Swen Steinberg erzählt dieses ungewöhnliche und zugleich tragische Leben für Demokratie und Gemeinwohl. Er beleuchtet zudem die lange Geschichte der Verarbeitung und Erinnerung - global in der Familie von Max Sachs, lokal in Dresden und Sachsenburg, überregional in der deutschen Sozialdemokratie sowie juristisch im geteilten Deutschland.

  • von Jonathan Hirsch
    19,90 €

    This year's edition of the Yearbook of the Selma Stern Center for Jewish Studies Berlin-Brandenburg (ZJS) highlights innovative approaches to the study of Sephardic history in colonial and postcolonial contexts beyond Europe. The authors intertwine the particularities of their case studies with reflections on patterns of belonging, memorial cultures, and a transnational network of connections spanning from early modern times to the twentieth century. In the context of the early modern Atlantic world, two essays explore the notion of a Sephardic empire among Portuguese Jewish communities as well as transatlantic entanglements in and beyond the Danish Caribbean. In the frameworks of Spain as well as (post-)colonial Egypt and Morocco, three articles reflect on Jewish citizenship, modes of belonging, and present-day commemorative events of Jewish history across the Mediterranean and beyond. These collected contributions are the outcome of activities at the ZJS dedicated to Sephardic Studies during the academic year 2020-21.With contributions by Enrique Corredera Nilsson | Allyson Gonzalez | Jonathan Hirsch | Jonathan Schorsch | Juan M. Vilaplana López

  • von Bettina Müller
    9,90 €

    Ob die "Schieberdämmerung", "Der Schnöselkavalier" oder der "Monolog des Säuglings": Der 1866 als Sohn eines Arztes in Ostpreußen geborene Josef Wiener-Braunsberg war ein Meister des humoristischen Verses. Seit 1900 in Berlin ansässig, konnte er in den 1920er Jahren seinen Traum verwirklichen und vom Schreiben leben. Das gelang ihm aber erst nach einigen Balanceakten zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik und dem Damoklesschwert des Nationalsozialismus, was - dem Zeitgeist entsprechend - eine Erweiterung seines Repertoires um politisch-satirische und auch düstere Texte zur Folge hatte. Als Redakteur der Zeitschrift ULK schrieb er über 800 Gedichte, zudem veröffentlichte er mehrere Romane. Der "Herr der Reime" starb 1928 und wurde posthum von den Nationalsozialisten geschmäht. Heute sind die ULK-Texte und Berlin-Romane dieses vergessenen Schriftstellers eine Reise in die Vergangenheit, die die Weimarer Zeit neu aufleben lassen: als ein Geschichtsbuch der etwas anderen Art.

  • von Irme Schaber
    18,90 €

    Gerda Taro (1910-1937) und Robert Capa (1913-1954) schufen die moderne Kriegsfotografie und revolutionierten den Blick auf den Krieg. Sie gingen "nah ran", riskierten ihr Leben für Bilder, die die Weltöffentlichkeit sehen sollte und schrieben damit Geschichte. Im Spanischen Bürgerkrieg machte das junge Fotografen- und Liebespaar die Kamera zum Zeugen für Gewalt und Leid. Die beiden hatten aber nicht nur eine besondere Beziehung zueinander, sondern auch zu Leipzig. Gerda Taro war 1929 mit ihrer Familie in die Messestadt gezogen. Hier wurde die junge Jüdin im Kampf gegen den Nationalsozialismus und den spürbar wachsenden Antisemitismus rasch politisiert und im März 1933 verhaftet. Von hier floh sie nach Paris, wo sie Robert Capa kennenlernte. Was Taro zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte: Sie wird ihre Familie und Leipzig nie wiedersehen. Statt ihr kam Robert Capa zwölf Jahre später nach Leipzig - im April 1945 mit der US-Armee. Leipzig war eine wichtige Station in Gerdas kurzem Leben gewesen. Der mittlerweile weltbekannte Kriegsfotograf wollte nun die Befreiung der Stadt von den Nazis mit seiner Kamera dokumentieren. Im heutigen Capa-Haus, unweit vom damals noch existierenden Freibad am Elsterflutbecken, wo Gerda Fluchtpläne geschmiedet hatte, schoss er das ikonische Foto vom "letzten Toten des Zweiten Weltkrieges".

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    12,90 €

    Die "Denkfabrik Schalom Aleikum" schaut auf der Suche nach Glaubensspuren durch ein selten geöffnetes Fenster: jüdische, muslimische und christliche Lebensrealitäten in Ostdeutschland. Wie spielt sich religiös-gesellschaftliches Leben ab in einer Region Deutschlands, in der die meisten Menschen keiner Konfession angehören und die Geschichte vieler Gemeinden zweifach unterbrochen wurde - durch die Schoa und die DDR? Juden, Christen und Muslime Ostdeutschlands haben oft eine andere Geschichte und auch eine andere Gegenwart als die in der restlichen Bundesrepublik. Das markiert nicht nur Probleme, sondern auch große Chancen für Deutschland. Was bedeuten multiple Zugehörigkeiten insbesondere für junge Erwachsene in einem Umfeld, das aktuell auch von antidemokratischen Aktivitäten geprägt ist? Die Autorinnen und Autoren führen diese Aspekte zu einer Frage des sozialen Miteinanders zusammen und entwickeln eine selten ausgeführte Perspektive.

  • von Vera Trnka
    15,00 €

    Thomas Fritta Haas kam 1941 in Prag im Protektorat Böhmen und Mähren zur Welt. Seine ersten bewussten Erinnerungen stammen von der Kleinen Festung in Theresienstadt, wo er - als jüngster politischer Häftling - die Befreiung erlebte. Seine Mutter starb dort kurz vor Kriegsende, sein Vater, der bekannte Maler Bedrich Friita/Friedrich Taussig, bereits Ende 1944 in Auschwitz.Zu Thomas' drittem Geburtstag hatte sein Vater, der auch die Zeichnerwerkstatt in Theresienstadt leitete, ein Buch für seinen Sohn gezeichnet, das in einer Blechdose in der Erde vergraben den Krieg überlebte. Anhand der darin enthaltenen Bilder und mit Hilfe einiger weniger Menschen, die seine Eltern kannten und die die Lager überlebt hatten, machte sich Thomas eine Vorstellung von seiner Mutter und seinem Vater.Nach dem Krieg wurde er von Erna und Leo Haas, ebenfalls ein berühmter Maler, Karikaturist und Schoah-Überlebender, adoptiert, doch schon mit 14 Jahren blieb er wieder allein. Ab 1968 lebte er in Israel, später in Mannheim. Mit seiner Frau Vera und den vier Kindern führte er ein erfülltes Leben.Seit seinen Jugendjahren hatte er außerdem eine "Familie" in der Jüdischen Gemeinde in Prag gefunden - Freunde, die ihn sein ganzes Leben, auch in der Emigration, begleiteten. Zu ihnen zählt auch die Autorin Vera Trnka, deren Eltern das Baby Thomas noch aus dem Ghetto kannten. Thomas Fritta Haas bezeichnete sich selbst als "glücklichen Waisen". Er starb 2015 in Mannheim.

  • von Nick Bertram
    8,90 €

    Georg Wilde (1877-1949) wirkte über 30 Jahre als letzter Rabbiner von Magdeburg vor dem Zweiten Weltkrieg. Während sich die Geschichtsschreibung bisher primär auf seine Tätigkeit als Feldrabbiner während des Ersten Weltkrieges fokussierte, erweitert diese Nick Bertram den Blick auf Wilde. Neben seinem Einfluss auf die Synagogen-Gemeinde Magdeburg, die jüdischen Organisationen in der Provinz Sachsen und in Preußen sowie reichsweite Vereinigungen liefert Nick Bertram anlässlich der Fertigstellung der Neuen Synagoge in Magdeburg auch erstmals einen umfassenden Überblick zu Wildes vielseitigem schriftstellerischen Erbe.

  • von Norbert Fabisch
    28,00 €

    Wenige Tage vor dem Novemberpogrom 1938 schrieb der Essener Polizeipräsident der Familie Hirschland, sie dürfe "jederzeit in das deutsche Reichsgebiet zurückkehren". Vermutlich erhielt keine andere jüdische Familie eine vergleichbare Bescheinigung. Der Preis für ihre privilegierte Emigration war hoch: Die lokalen Nazigrößen zertraten das außerordentliche Engagement für die jüdische Gemeinde, "arisierten" eine der größten Privatbanken Deutschlands und raubten 27 Gemälde der absoluten Spitzenklasse.Dieses Werk der Vernichtung beendete eine Aufstiegsgeschichte, die 1811 begann, als der Lehrer Salomon Hirschland ins Landstädtchen Essen kam. Salomons Sohn Simon gründete die Simon-Hirschland-Bank, dessen Sohn Isaac war der "Bänker" von Essen. Gemeinsam finanzierten sie die boomende Ruhrindustrie. Isaacs Söhne Kurt und Georg erlebten nach sensationellen Erfolgen die Vernichtung der immensen Lebensleistung von vier Generationen.Mit größtem Einsatz versuchte die Familie nach ihrer Flucht möglichst viele Juden aus Nazi-Deutschland zu retten und errichtete dafür ein Rettungswerk. Doch Bitternis und tiefste Enttäuschung blieben zurück.

  • von Elisabeht Naomi Reuter
    17,00 €

    "Judith und Lisa" war 1988 eines der ersten Bilderbücher zum Holocaust. Auf eindringliche und trotzdem behutsame Weise führt die deutsch-jüdische Künstlerin Elisabeth Naomi Reuter Kinder an dieses schwierige Thema heran. Erzählt wird von einem deutschen und einem jüdischen Mädchen, deren Freundschaft während der Zeit des Nationalsozialismus auf die Probe gestellt wird und zerbricht. Die Geschichte der beiden Freundinnen handelt auch von Schuld und Verantwortung und davon, was passiert, wenn Menschen es zulassen, Lügen zu glauben, wenn Lehrer sich nicht gegen das wehren, von dem sie wissen, dass es falsch ist, und wenn Kinder beginnen, eine Welt ohne Liebe anzunehmen.Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt und erhielt verschiedene Auszeichnungen, Auszüge wurden in Schulbüchern abgedruckt. Seine Themen - Hetze, Nationalismus, Rassismus, Intoleranz, Mitläufertum - sind auch heute relevant.Neben der Originalversion enthält die Neuausgabe die englische Übersetzung, bisher unveröffentlichte Probebilder sowie ein von Elisabeth Naomi Reuter eigens für Lesungen entwickeltes Rollenspiel für Kinder und ihre Ideen für die Gestaltung einer Unterrichtseinheit zum Buch.Ab 6 Jahren

  • von Jeanine Hack
    24,00 €

    Emil und Martha Galliner leben 1933 in der Kleinstadt Finsterwalde. Trotz Verfolgung und Repressionen zögern sie nach der Pogromnacht 1938 noch drei Jahre, bevor sie Nazi-Deutschland verlassen. Ihre älteste Tochter Hanna müssen sie zurücklassen. 35 Tage nach ihrer Abreise erfahren sie von ihrem Tod.Der Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn Tage vor Hitlers Überfall auf die Sowjetunion folgt die Schiffsreise nach Shanghai, wo Japaner sie in ein chinesisches Ghetto sperren. Später ziehen sie in die USA, nach Südwestafrika (Namibia) und zuletzt nach Johannesburg in Südafrika. Ihre Odyssee dauert bis 1960. Sie kehren nie wieder nach Deutschland zurück.Ihre Urenkelin Jeanine Hack rekonstruiert 80 Jahre später die Flucht ihrer Urgroßeltern. Sie beschäftigt sich mit Hannas Tod, der sich als Entschluss herausstellt, ein viel zu kurzes Leben selbst zu beenden. Mit diesen Erfahrungen konfrontiert, stellt Jeanine Hack grundlegende Fragen zu Vertreibung, Flucht, Exil, Heimat und Ankommen und deren Auswirkungen auf das Leben von Familien wie der ihren.

  • von Zeugen der Zeitzeugen e. V.
    18,00 €

    Die Autorinnen und Autoren dieses Handbuches beschäftigen sich in Essays, thematischen und didaktischen Kurzimpulsen sowie Gesprächen mit Schoah-Überlebendenintensiv mit historischem und gegenwärtigem Antisemitismus und Anti-Israelismus, mit Judentum in Deutschland sowie mit verschiedenen Facetten des Staates Israel. Es richtet sich an Lehrkräfte, Bildungsmultiplikatoren sowie geschichtlich und politisch Interessierte. Die Zielsetzung dieses Sammelbandes ist es, Hintergründe zu vermitteln und aufzuzeigen, wie diese Themen praktisch im Unterricht, in der Bildungsarbeit und der Gesellschaft eingebracht werden können. "Das Erbe der Zeitzeugen - Bildung für die Nachwelt" basiert in seinem Aufbau und seinen Inhalten auf den Erfahrungen als "Zeugen der Zeitzeugen".Mit Beiträgen von Nir Boms, Kobi Dana, Daniel Essel, Pavel Hoffmann, Gita Koifmann, Matthias Küntzel, David Lüllemann, Daniel Müller, Marina Müller, Inbal Raz, Hendrik Reichardt, Hans-Georg Ripken, Kate Rudolph, Anita Schwarz, Celina & Leroy SchwarzMit Grußworten von Felix Klein, Horst Köhler und Anna Staroselski

  • von Janin Afken
    24,90 €

    In der Kaiserzeit und Weimarer Republik entstand die erste queere Subkultur der Welt und mit ihr eine diverse Zeitschriftenkultur, die eine nie dagewesene Fülle an queerer Literatur hervorbrachte. Jüdische Aktivist:innen, Schriftsteller:innen und Ärzt:innen prägten die homosexuelle Emanzipationsbewegung maßgeblich. Doch in den queeren Zeitschriften sind direkte Bezüge zu jüdisch-queerem Leben auffallend selten. Stets von Zensur bedroht, etablierten sich Codes wie die Farbe Lila, das Veilchen, der Freund und die Freundin, um tabuisierte und kriminalisierte Liebe zu erzählen. Auch Bezüge zu Judentum und Jüdischsein entfalteten sich oft nur in Andeutungen und Symbolen. Mal treten die biblischen Gestalten Esther, Joseph und Ruth als Vorfahr:innen queerer Lebensentwürfe auf, mal folgen die Geschichten ihren Protagonist:innen in die Bars, Fabriken und auch Synagogen der modernen Metropole Berlin.Die Anthologie versammelt erstmals eine Bandbreite an Texten aus homosexuellen Zeitschriften, die zwischen 1900 und 1932 erschienen und das Verhältnis von Queerness und Jüdischsein in den Blick nehmen. Die Geschichten, Gedichte und Artikel erzählen von Aushandlungsprozessen innerhalb der Bewegung, von den Bedrohungen durch eine von Homophobie und Antisemitismus geprägte Gesellschaft, aber immer auch von den utopischen Räumen, die Literatur zu schaffen vermag.

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