Große Auswahl an günstigen Büchern
Schnelle Lieferung per Post und DHL

Bücher veröffentlicht von Turia + Kant, Verlag

Filter
Filter
Ordnen nachSortieren Beliebt
  • von Edgar Morin
    14,00 €

    Im Alter von über 101 Jahren hat der international hoch geehrte französische Philosoph und Soziologe Edgar Morin diese Warnschrift verfasst. Er betrachtet die aktuelle Situation in der Ukraine im Licht seine langen Erfahrungen mit Kriegen und Konflikten und rät deutlich zu Verhandlungen statt weiterem Blutvergießen.»Edgar Morin, einer der bedeutendsten Denker unserer Zeit, war auch ein Protagonist der Ereignisse, die die Weltgeschichte geprägt haben, sowohl durch sein Handeln als auch durch sein Denken.In diesem kleinen, aber tiefgründigen Buch reflektiert er mit seiner einzigartigen Originalität das Trauma des Krieges, der mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine zurückgekehrt ist, um das Herz Europas zu verwüsten.«Mauro Ceruti»Edgar Morin denkt, schreibt und spricht als Philosoph, jenseits von politischen Zwängen und ideologischem Druck, von parteipolitischem Eigensinn und leidenschaftlichen Anwandlungen.Edgar Morins Buch Von Krieg zu Krieg steht daher in einer alten philosophischen Tradition, die sich um die Erhaltung der menschlichen Spezies sorgt und offen ist für ein noch nicht verwirklichtes Morgen.«Mustapha Saha»Wie Romain Rolland zu seiner Zeit steht Edgar Morin jenseits allen Hasses, um eine Zukunft zu denken, die vom Fluch des Krieges befreit ist. Er fordert uns auf, klar und energisch für einen gerechten und dauerhaften Frieden in Europa zu handeln. Daher kann man die Lektüre dieses Buches, das weder pessimistisch noch optimistisch, sondern zutiefst realistisch ist, nur empfehlen.«Alain Refalo

  • von Helene Cixous
    19,00 €

    Mit diesem Band werden zwei wegweisende, aufeinander respondierende Texte von Hélène Cixous und Jacques Derrida in deutscher Übersetzung verfügbar, begleitet von einer >Übersetzungsfuge< von Claudia Simma, die auch die Übersetzung aus dem Französischen besorgt hat.Derridas und Cixous' Texte basieren auf Vorträgen im Rahmen eines Kolloquiums des Collège International de Philosophie gemeinsam mit dem Centre d'études Féminines de l'Université Paris-VIII in Paris (18.-20.10.1990), die 1994 publiziert wurden. Cixous' Text, der von ihrer einzigartigen Beziehung zu Derrida ausgeht, präsentiert sich sowohl als Märchen [»Contes de la Différence Sexuelle« i.O.] wie auch als ein indirektes Gespräch zwischen ihr selbst und Jacques Derrida, dessen Texttitel [»Fourmis« i.O.] wiederum aus einem erzählten Traum Cixous' >entlaufen< ist. Beide entfalten ihre Reflexionen über die sexuelle Differenz entlang dieser Versuchsanordnung, indem sie der vermeintlichen Eindeutigkeit einer binären Vorstellung von »Gender/Genre« eine Vielzahl historischer, logischer und struktureller Schattierungen hinzufügen. In Distanz zur reduktiven Annahme einer »Trennung« der Geschlechter wird so die Notwendigkeit einer volatilen Segmentierung, einer immer neu zu leistenden Re-Artikulation der sexuellen Differenzierung entwickelt, entsprechend der dekonstruktiven Prämisse, dass jegliche dahingehende Einordnung nur »eine Szene der Lesart der sexuellen Differenz« sein kann, da gerade die sexuelle Differenz ihrer Lektürebedürftigkeit nicht zu entkommen vermag. Entsprechend folgen beide Theoretiker*innen in ihren Lesarten den Uneindeutigkeiten der etymologischen Genealogien und phonetischen Allusionen des verwendeten Vokabulars, um das komplexe Eigenleben dieser »animots«, beständig zwischen Philosophie und Literatur schreibend, zu ermessen.

  • von Maurice Blanchot
    42,00 €

    Dieses Buch enthält eine Reihe von dicht aufeinanderfolgenden Reflexionen zu verschiedenen Autoren und Themen, die Blanchot größtenteils zwischen 1953 und 1965 verfasst und selbst zusammengestellt hat. In dieser Zusammenstellung entwirft er eine Idee des Schreibens, das sich nicht in den Dienst von Etwas stellt, sondern als langsam sich entfaltende Kraft nach und nach ganz andere Möglichkeiten der Thematisierung eröffnet, etwa von Gott, vom Selbst, vom Subjekt, von der Wahrheit und vom Einen. Dieses Schreiben schwebt scheinbar identitätslos über der Sprache und zielt als solches nicht auf ein Buch ab. Folgerichtig mündet der letzte dieser komplexen, oft paradox formulierenden Essays in der Abwesenheit des Buches.»Das unendliche Gespräch« gilt als eines der philosophischsten Werke Blanchots. Blanchot hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts. Er war Wegbereiter für George Batailles, Emmanuel Levinas, Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Jean-Luc Nancy und andere.

  • von Philipp Engel
    39,00 €

    Kognitionswissenschaft und Philosophie des Geistes kreisen um die Frage, wie Bewusstsein aus physikalischen Prozessen entsteht und ob es sich in Maschinen implementieren lässt. Zusammengeschrumpft auf ein Erleben von phänomenalen Qualitäten wird es zu einem »Problem«, das sich einer naturwissenschaftlichen Erklärung bislang hartnäckig widersetzt. Die Lösung dieses Problems scheint für manche nur noch eine Frage der Zeit. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts wird es aus ihrer Sicht bald möglich sein, Computerprogramme zu schreiben, die über bewusstes Verhalten und Empfinden verfügen. Anstatt eine Lösung für das vielbeschworene »Rätsel des Bewusstseins« zu suchen, kehrt das Buch den Blick um und fragt, warum es heute überhaupt als ein Problem erscheint, das es zu lösen gilt. Entlang der Werke von Wilhelm Wundt und William James, Edmund Husserl und Henri Bergson rekonstruiert es die Entstehung einer Wissenschaft des Geistes und folgt Denkwegen, von denen aus die Frage nach dem Bewusstsein heute auf eine andere Weise gestellt werden kann.

  • von Ulrich Johannes Schneider
    29,00 €

    Im Hörsaal zeigt sich das europäische Philosophieren jederzeit mündlich und beweglich. Viele pilgerten zwischen 1970 und 1984 nach Paris, wo Michel Foucault dreizehn umfangreiche Vorlesungen hielt. Sein Publikum erstaunte vor dem Wechsel an Themen, Texten und Bildern. Foucault sprach über Machtverhältnisse, Strafregime und diskursive Ordnungen, er thematisierte die Sexualität, das Wahrsagen und wie gut zu leben sei. Seine Anekdoten und Geschichten faszinieren noch in den gedruckten Transkriptionen aller 150 Vorlesungsstunden. Der Essay »Foucault im Hörsaal« versucht den Nachvollzug des mündlichen Foucault und testet den Zusammenhang der mündlich vorgetragenen Gedankenentwicklung. Warum taucht dort - und nur dort - die Figur des Ödipus auf? Es gibt viele rote Fäden im Vortrag Foucaults, der explizit experimentierend ist und sich vom Charakter seiner Bücher deutlich absetzt. Foucault hat Vorlesungen eher wie politische Interventionen als lebhafte Ansprachen gestaltet; er adressiert seine Zuhörer als Zeitgenossen mit offenem Erwartungshorizont.

  • von Georg Gröller
    14,00 €

    »So wäre die einzige zutreffende Formel für den Atheismus nicht: Gott ist tot« - indem er den Ursprung der Funktion des Vaters auf seine Tötung gründet, schützt Freud den Vater - die einzige zutreffende Formel für den Atheismus wäre: »dass Gott unbewusst ist«.« (Jacques Lacan) Hier wird der brennende Dornbusch zum Signifikanten der traumatischen Begegnung mit dem Realen, zu jenem »anderen Schauplatz«, an dem Psychoanalyse und Mystik sich treffen.

  • von Pierre Bourdieu
    29,00 €

    Der umfangreiche Bestand an Fotografien, die Pierre Bourdieu im Rahmen seiner berühmten Feldforschungen in Algerien gemacht hat, wird 2023 vom Centre Pompidou übernommen. Kurz davor haben wir noch die Möglichkeit erhalten, eine Auswahl von etwa 100 Beispielen in Buchform zu publizieren.Dies wird anhand eines Dialogs der Fotografien und ihnen korrespondierenden Texten Bourdieus vor Augen geführt. Als Instrument, Methode und Erkenntnismittel wissenschaftlicher Arbeit begleitete die Kamera Bourdieu während seiner Feldforschungen auf Schritt und Tritt.Sie diente ihm dazu - wie er selbst hervorhob - seine wichtigsten theoretischen Überlegungen zu visualisieren. Der soziologische Blick auf die gesellschaftliche Welt, der für das Werk Pierre Bourdieus so einzigartig ist, findet in seinen in diesem Band präsentierten fotografischen Arbeiten eine Spiegelung und Veranschaulichung.

  • von Aníbal Quijano
    14,00 €

    »Die derzeitige Globalisierung ist zuallererst der Höhepunkt eines Prozesses, der mit der Konstitution Amerikas und des kolonial/modernen eurozentrischen Kapitalismus als neuem Muster globaler Macht seinen Anfang nahm. Eine der grundlegenden Achsen dieses Modells ist die soziale Klassifizierung der Weltbevölkerung anhand der Vorstellung von >raza

  • von Tove Soiland
    39,00 €

    Band II der Anthologie zur post-ödipalen Gesellschaft führt erstmals Texte einer international verzweigten Auseinandersetzung zum Denken der sexuellen Differenz im Kontext der post-ödipalen Gesellschaft zusammen. Gemeinsam ist den hier versammelten Autorinnen die Frage nach der konstitutiven Rolle des Geschlechterverhältnisses für die Krise des Ödipalen und den mit ihr verbundenen Aufstieg des Genießens. Sie legen die geschlechterhierarchisierenden Mechanismen der post-ödipalen Gesellschaft offen, indem sie die post-patriarchale Herrschaft des Bruders, die strukturelle Verwerfung der sexuellen Differenz im Spätkapitalismus oder auch die neuen weiblichen Symptome und eine veränderte post-ödipale Position der Mutter untersuchen. Die vorliegenden Perspektiven der sexuellen Differenz bieten damit eine psychoanalytische, gesellschaftstheoretische und feministische Analyse der gegenwärtigen Subjekt- und Gesellschaftsstrukturen.Mit Beiträgen von Geneviève Morel, Luce Irigaray, Juliet Flower MacCannell, Ida Dominijanni, Anne van Leeuwen, Alenka Zupancic, Diana Sartori.

  • von Tove Soiland
    37,00 €

    Ausgehend von der Schule von Ljubljana und ihrer Synthese von Lacan und Marx entstand in den letzten zwanzig Jahren eine breite internationale Diskussion, in deren Zentrum die Zeitdiagnose einer post-ödipalen Gesellschaft steht. Diese Diskussion wird hier in umfassender Weise erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht. In ihrem Zentrum steht die historische These, dass das Schwinden des Ödipalen in westlich-kapitalistischen Gesellschaften einer neuartigen Form von Herrschaft Raum gegeben hat, die sich als »Biopolitik des Genießens« umschreiben lässt. Damit ist weniger der permissive Aspekt der Liberalisierung angesprochen als vielmehr - und in direktem Anschluss an Lacans eigene Warnung an die Protestbewegungen post '68 - jene problematische Seite des Über-Ichs, die uns in einem obszönen Imperativ zu genießen heißt, ein Imperativ, der sich mit der kapitalistischen Produktionsweise nicht nur bestens verträgt, sondern auch verschränkt.Mit Beiträgen von Alenka Zupancic, Samo TomSic, Slavoj Zizek, Joan Copjec, Massimo Recalcati und Todd McGowan.

  • von Bruce Fink
    29,00 €

  • von Thomas Flynn
    18,00 €

  • von J. -B. Pontalis
    19,00 €

    Über fast drei Jahre hinweg hat J.-B. Pontalis Zusammenfassungen der Seminare Lacans von 1956/ 57, 1957/58, 1958/59 erstellt, die, zum Teil von Lacan autorisiert, im Bulletin de Psychologie erschienen sind. Gerade weil sie Seminare betreffen, von denen mittlerweile zwei in der offiziellen Edition durch Jacques-Alain Miller erschienen sind (Seminar IV über »Die Objektbeziehung« und Seminar V über »Die Bildungen des Unbewussten«) - beide in deutscher Übersetzung bei Turia + Kant -, sind diese Aufzeichnungen von großem Wert: Sie geben einen profunden und dennoch gut verständlichen Überblick über eine Phase im Werk Lacans, die sicherlich mit zu den fruchtbarsten gehört. So ist darin die Interpretation des Kleinen Hans enthalten, eine Rekonstruktion von Freuds Buch über den Witz mit den linguistischen Mitteln, die Lacan sich damals erarbeitet hatte, und eine Theorie des Begehrens als der eigentlichen Dimension, innerhalb derer die psychoanalytische Arbeit stattfindet.

  • von Daniel Pick
    19,00 €

    Seit ihrer Gründung gilt die Psychoanalyse als revolutionäre Theorie, die ein neues Verständnis des Seelenlebens ermöglicht hat und zugleich - man denke an Begriffe wie Ödipuskomplex, Verdrängung oder das Unbewusste - zum selbstverständlichen Teil unserer Alltagssprache geworden ist.Daniel Pick, Historiker und Psychoanalytiker, bietet eine brillante, kurzweilige und dennoch breitgefasste Einführung in die wichtigsten Konzepte der Psychoanalyse. Dabei gewährt er Einblick in die theoretisch-klinischen Ausrichtungen, das psychoanalytische Setting, den möglichen Nutzen und die Überraschungen, denen Analytiker und Patienten im Laufe einer Therapie begegnen können.Dieses Buch begegnet offen der Kritik, der die Psychoanalyse von Anbeginn ausgesetzt war, indem ihren Methoden abwechselnd Unwissenschaftlichkeit, Unwirksamkeit oder auch Gefährlichkeit vorgeworfen werden. Pick hält an den vielen kulturellen und klinischen Leistungen der Psychoanalyse fest und plädiert dafür, sie weiterhin als »experimentelles Handwerk« und eine kreative Anstrengung zu praktizieren.

  • von Ernesto Laclau
    18,00 €

    Wie veränderten sich unsere Emanzipationsvorstellungen im 21. Jahrhundert angesichts der Explosion neuer ethnischer und nationaler Identitäten, der sozialen Fragmentierung im Spätkapitalismus und des Zusammenbruchs der Sicherheiten in Philosophie und Humanwissenschaften? Laclaus Klassiker der politischen Philosophie untersucht die internen Widersprüche des Emanzipationsbegriffs, im besonderen die ihm inhärente Spannung zwischen Universalismus und Partikularismus. Darüber hinaus entwickelt er - in ständigem Dialog mit Derrida, Rorty, de Man und Lacan - Neuformulierungen politischer Grundbegriffe wie Repräsentation, Macht, Gemeinschaft, Identität und Subjekt.

  • von Antonio Lucci
    22,00 €

    Unter einem riesigen, archaischen Baum wird der Körper einer jungen Frau entdeckt, hingekniet in Gebetshaltung, das Haupt von einer Dornenkrone umringt, an der ein Hirschgeweih befestigt ist. Vieles deutet auf eine rituelle Opferung hin, auf eine Auflösung der Trennung zwischen Mensch und Tier, in der sich die Gewalt verewigt. Mit diesem verstörenden Mordfall in den weiten Moorgebieten Louisianas beginnt True Detective (HBO, 2014-heute), eine der raffiniertesten und meistdiskutierten Fernsehserien der letzten Dekade.Schon bald zeichnet sich ein dichtes Netz an kulturellen, literarischen und theoretischen Bezügen ab, in das die »wahren Detektive« eindringen müssen, um das Grauen zu beenden. Sie werden dabei ihre eigene Weltanschauung hinterfragen und sich selbst verändern. Dieses Buch bietet nicht nur eine präzise Kartierung von Stimmungen und Ereignissen, sondern ist zugleich ein überraschender Versuch, die Serie als eigenständiges philosophisches Werk zu betrachten. Anhand von True Detective als audiovisuellem Format entwirft Antonio Lucci eine »Philosophie der Medien«, indem er die spezifischen Möglichkeiten von nichttextuellen Trägermedien für das Denken aufzeigt und dabei die Frage nach ihrer Rückwirkung auf das traditionelle, schriftlich oder mündlich tradierte philosophische Wissen aufwirft.

  • von Judith Butler
    29,00 €

    Wie sind Trauer, Liebe und Hass an der Formierung des Subjekts beteiligt? Wie wird das Selbst durch soziale und diskursive Kräfte geprägt? Wie schreibt sich die Macht in die Empfindungen, in die Sinne und in die Struktur der Wahrnehmung ein? Wie werden wir durch die Sprache affiziert? Und wie kann das Subjekt gerade aufgrund all dieser Berührungen, Einschreibungen und Abhängigkeiten in seinem Leben Handlungsmacht erlangen? In »Sinne des Subjekts« geht Judith Butler diesen Fragen nach. Im Dialog mit so unterschiedlichen Denker:innen wie Spinoza, Descartes, Hegel, Kierkegaard, Freud, Merleau-Ponty, Irigaray und Fanon erarbeitet Butler so eine auf der Affizierbarkeit des Körpers basierende Ethik. Die in diesem Buch versammelten Texte umspannen einen Zeitraum von zwanzig Jahren: Butlers intellektuelle Entwicklung gibt sich hier als ein Ringen mit den immer wiederkehrenden, drängenden Grundproblemen der Philosophie zu lesen.

  • von Giorgio Agamben
    16,00 €

    Die Bedrohung durch das Covid-19-Virus wird uns nicht nur als globaler Gesundheitsnotstand in Erinnerung bleiben, sondern auch als Verschärfung einer bestehenden demokratischen und staatspolitischen Krise. Im Namen der öffentlichen Gesundheit hat sich in vielen Ländern ein Regierungsstil durchgesetzt, dessen Angelpunkt der Erlass von Notverordnungen von zweifelhafter verfassungsmäßiger Richtigkeit war. Der Ausnahmezustand ist zum Normalzustand geworden. Einer der Ersten, der gegen diese Entwicklung seine Stimme erhob, war der heute bedeutendste Theoretiker der Staatskrisen, Giorgio Agamben.Seine anfängliche Empörung geht im Verlauf seiner Wort­mel­dungen, die hier nachzulesen sind, in die tiefere Analyse der neuen politischen Konstellation der »Biosicherheit« über: eine Verbindung des juristisch-politischen Dispositivs des Ausnahmenzustands mit der Wissenschaft, insbesondere einer sakralisierten Medizin, und den digitalen Technologien. Eine Gesellschaft, die ihr Gesicht hinter einer Maske verbirgt, sich vom Prinzip der »sozialen Distanzierung« leiten lässt und im ständigen Ausnahmezustand lebt, kann, so Agambens Befund, keine freie Gesellschaft sein. Was auf dem Spiel steht, sei nicht weniger als die Abschaffung des öffentlichen Raums in seiner Gesamtheit.

  • von Jacques Lacan
    59,00 €

    Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962), sondern stellt thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen im Gesamtwerk des Autors dar. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan'schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares »Hamlet« befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte.

  • von Anne Carson
    24,00 €

    Es war eine Dichterin, Sappho, die dem Eros das paradoxe Attribut »bittersüß« gab. Dies geschah in der Zeit, als die griechische Kultur die Schockwellen ihrer Alphabetisierung verarbeitete. Dichtung als eine Sache des Lesens und Schreibens entstand zeitgleich mit der Erfindung des Eros als Widerspruch in sich selbst.Anne Carson geht dieser Sache nach. Sie tut dies als Dichterin und Philologin, und sie webt so eine gelehrte und subtile Studie, die zugleich poetisches Traktat und selbst Liebesrede ist. Eine fein und lakonisch gefugte Vielfalt, in der sich älteste Fragen wiederholen, um sich mit modernen Antwortversuchen zu mischen, in denen auch die Erfahrungen der Psychoanalyse spürbar sind: Triangulierungen, das Sehnen nach dem, was andere ersehnen, Liebe und Hass, die sich sich im erotischen Verlangen treffen, mischen und verdrehen.Erstmals 1986 erschienen, löst dieses Buch über den »gliederlösenden Eros«, die Glieder eines traditionellen Korpus - der Liebesrede, -dichtung und -philosophie der Griechen - nicht um sie in neuer Gestalt erstarren zu lassen, sondern um durchscheinen und aufleuchten zu lassen, was dichterisches Denken heute sein kann.

  • von Louis Althusser
    22,00 €

    Als Althusser 1978 die alte, von Kant und Lenin geerbte Frage »Was tun?« aufgriff, sieht er sich nicht nur mit einer philosophischen Problemstellung konfrontiert: Er begreift die Frage in erster Linie als ein praktisches Problem, das sich nur ausgehend von einer »konkreten Analyse der konkreten Situation« lösen lässt. Um eine solche Analyse vorzubereiten, setzt sich Althusser mit dem herrschenden Geschichtsverständnis und den Dogmen des sogenannten Eurokommunismus auseinander.Im Gespräch mit Machiavelli, Gramsci, Spinoza und Marx skizziert Althusser ein Geschichtsdenken, das weder deterministisch noch historistisch ist - ein Denken, von dem er sich eine Antwort auf die Frage nach der Abwesenheit des revolutionären Subjekts verspricht. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, sieht sich Althusser zu grundsätzlichen Reflexionen über die Rolle des Denkens und des Intellektuellen gezwungen. Die Selbstbestimmung der Philosophie und die scheinbar abstrakte Frage "Was ist Philosophie?" lassen sich für Althusser nicht vom Problem der Neuorientierung der Kommunistischen Partei und von den neuen Herausforderungen einer radikal veränderten Arbeiterklasse trennen.

  • von Gayatri Chakravorty Spivak
    14,00 €

    Spivaks Aufsatz »Can the Subaltern Speak?« zählt zu den Schlüsseltexten der postkolonialen Theorie. Anknüpfend an die Arbeit der indischen Subaltern-Studies-Gruppe sowie in kritischer Auseinandersetzung mit poststrukturalistischen Theoriebildungen widmet er sich zentral der Frage von Unmöglichkeit und Möglichkeit eines Sprechens der von jedem Diskurs Ausgeschlossenen. Der vorliegende Band enthält neben einer Übersetzung der Originalfassung von Spivaks Aufsatz ein Interview mit der Autorin zur Diskussionsgeschichte, eine Nachbemerkung zur 1999 veröffentlichten zweiten Version des Textes sowie eine Einleitung von Hito Steyerl.

  • von Alenka Zupančič
    26,00 €

    Alenka Zupancic' Buch ist klarste Darlegung davon, warum die Psychoanalyse das Fundament der Philosophie erschüttert. Wissen und Sexualität sind beide von einer grundlegenden Negativität in ihrem Innern strukturiert, und diese Negativität verbindet sie miteinander in dem, was die Psychoanalyse »Unbewusstes« nennt. Das mit Sexualität verbundene Unbewusste wird in Zupancic' Darlegung zum Begriff einer unschließbaren Lücke im Wissen, das so zu einer ebenfalls lückenhaften Ontologie, einem Denken des Seins in seiner Inkonsistenz führt.

  • von Emmanuel Levinas
    29,00 €

    Emmanuel Levinas' ursprünglich als Disser­tations­schrift eingereichter Kommentar zu Husserl ist zunächst eine luzide Einführung in jene »Phänomenologie«, die nicht nur auf diesen jungen Philosophen eine so ungeheure Faszination ausgeübt hat. Sodann zeichnet Levinas bereits den Anspruch und die Umrisse seiner kommenden eigenen, seiner »Philosophie des Anderen« vor.In ihrem profunden Einfluss auf Denker wie Paul Ricoeur oder Jacques Derrida ist die Schrift auch maßgeblich an der Formierung dessen beteiligt, was hier den Namen »Theorie« tragen wird - nicht nur in ihrer Rolle als erste ausführliche Auseinandersetzung mit Husserl in Frankreich überhaupt, sondern insbesondere auch in ihrer Sensibilität für das, was in der Phänomenologie über diese hinausweist.

  • von Marina Garcés
    12,00 €

    In ihrem Plädoyer für eine neue, radikale Aufklärung wendet sich Marina Garcés gegen die Leichtgläubigkeit heute. Autoritarismus, Populismus, Terrorismus dominieren in einer Welt, in der wir bereitwillig neue Formen der Knechtschaft und Unterdrückung akzeptieren, anstatt Freiheit und Würde anzustreben.Welche Alternativen bieten sich zur neuen »selbst­verschuldeten Unmündigkeit«? Wie können das soziale, kulturelle und politische System, aber auch die Geistes­wissenschaften dazu beitragen, effektive Werkzeuge gegen den von Garcés so apostrophierten »Nekrokapitalismus« zu schmieden? Vor dem Hintergrund der Deaktivierung der kritischen Subjektivität zielt dieser Essay darauf ab, den Status des Menschlichen in Bezug auf die Welt, und hier auch auf die nichtmenschlichen Daseinsformen, neu zu denken.

  • von Walter D. Mignolo
    14,00 €

    Hier wird ein zentraler Autor der lateinamerikanischen Dekolonialismus-Debatte vorgestellt. »Epistemischer Ungehorsam« ist ein umfassendes Projekt, das - wie jeder Ungehorsam - mit einer Infragestellung bestehender Regelsysteme und Begründungszusammenhänge beginnt. Walter D. Mignolo unterzieht das okzidentale Denken dieser Hinterfragung.Das Epistemische seines Ungehorsams bezieht sich nicht auf die Philosophie alleine. Es setzt dem Okzidentalen insgesamt eine theoretische und zugleich praxisbezogene Option entgegen - die Dekolonialität.Kontexte und Begriffe dieses lateinamerikanischen Postkolonialismus werden in einer Einleitung von Jens Kastner und Tom Waibel erläutert.

  • von Peter Widmer
    19,00 €

    Unter dem Motto der »Rückkehr zu Freud« hatte Lacan die Psychoanalyse einer neuen Diskussion ihrer Grundlagen, ihrer Praxis, aber auch ihrer Unwegsamkeiten und noch unausgearbeiteten Probleme unterzogen. Lacan mit Lacan zu beginnen scheint aber für viele uferlos zu sein; zu persönlich ist sein Stil, zu verzweigt seine Argumentation, seine Schriften zu sehr ihrer Herkunft, den Seminaren, verpflichtet. Das Buch Peter Widmers ist der Versuch einer systematischen Darstellung. Es ist seit zwei Jahrzehnten die Standardeinführung in Jacques Lacans Werk.

  • von Chantal Mouffe
    14,00 €

    Auf beeindruckende Weise entwickelt Mouffe eine Alternative zu den tonangebenden Paradigmen der liberalen oder konsensusorientierten Demokratietheorie. Die Weiterentwicklung von Antonio Gramscis Hegemoniebegriff durch Mouffe und Laclau zielt, ohne deshalb die Errungenschaften liberaler Institutionen aufgeben zu wollen, auf eine Radikalisierung von Demokratie: auf eine stärkere Einbeziehung der Konfliktdimension politischen Handelns, auf eine Rückbesinnung auf den Kernbegriff der Volkssouveränität, auf eine Ausweitung von Gleichheitseffekten auf möglichst viele gesellschaftliche Felder bei gleichzeitiger Respektierung pluraler Autonomieformen. Mit der Aufwertung von feministischen, ökologischen oder pazifistischen Forderungen in einem sozialistischen, emanzipatorischen Projekt stellt sich ein folgenreiches Paradox ein: das Projekt wird zu einem der radikalen und zugleich pluralen Demokratie. Demokratie positiv als paradoxes Projekt zu begreifen, ist aber notwendig, um auf die immer stärker werdenden Tendenzen der Entdemokratisierung vieler Lebensbereiche nicht mit Resignation zu antworten. Chantal Mouffe, geb. 1943 in Belgien, ist Professorin für Politische Theorie am Centre for the Study of Democracy der Westminster-Universität, London. Bei Turia + Kant erschien von ihr u.a. >Exodus und Stellungskrieg< (2005).

  • von Jean-Luc Nancy
    24,00 €

    Der wesentliche Text zum politischen Denken von Jean-Luc Nancy liegt nun in einer langerwarteten Neuübersetzung vor. Er wurde dabei um zwei Kapitel erweitert.Nancys Diagnose hat nichts von ihrer Dringlichkeit verloren: Die Mythen der Gemeinschaft haben ihre Verbindlichkeit, die Philosophien der Gemeinschaft ihre Überzeugungskraft und die Politiken der Gemeinschaft das Vertrauen eingebüßt. Umso blinder drängt der Wunsch nach der Rückkehr einer Gemeinschaft des Volks, eines religiösen Bandes oder eines geeinten ökonomischen Interesses zu seiner, sei es auch gewaltsamen Verwirklichung. Nancy verweist demgegenüber auf den fortwährenden Widerstand und die Beharrlichkeit einer Gemeinschaft, die sich niemals als solche verwirklicht.

  • von Edith Seifert
    24,00 €

    Im deutschsprachigen Raum hat die Psychoanalyse heute einen so schweren Stand, dass sie manchmal schon für überholt erklärt wird. Zu Unrecht. In Wirklichkeit ist sie nämlich höchst lebendig, wie Iris Hanika und Edith Seifert zeigen, indem sie von ihrer praktischen Erfahrung mit der Psychoanalyse erzählen - mit der Psychoanalyse nach Jacques Lacan. Sie stellen die Psychoanalyse nach dessen Methode von beiden Seiten dar, aus der Sicht der Analytikerin ebenso wie aus der der Analysantin. Der allgemein verständlichen Vermittlung der Theorie wird dabei ebensoviel Platz eingeräumt wie dem Erfahrungsbericht, und konkrete Fragen werden konkret beantwortet - alles getragen von der Lust am Abenteuer auf der Couch.Zuerst 2006 bei Suhrkamp erschienen, wurde dieses Buch für die Neuausgabe komplett überarbeitet und um zwei Texte ergänzt.

Willkommen bei den Tales Buchfreunden und -freundinnen

Jetzt zum Newsletter anmelden und tolle Angebote und Anregungen für Ihre nächste Lektüre erhalten.