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  • von Gundi Feyrer
    19,00 €

    Sätze breiten sich wie Viren aus, haften an Gaumen und Zunge, reißen ab und kleben sich am Gegenüber fest. Gundi Feyrer versteht es auf virtuose Art körperlose Vorgänge und mentale Prozesse in handfeste Bilder zu übersetzen. Unsere Köpfe, bemerkt die Ich- Erzählerin, sind wie Säcke vollgefüllt mit unbedacht anderswoher übernommenen Ansichten, Welt- und Menschenbildern. Um die Dinge und sich selbst anders zu betrachten, greift sie Gedanken aus der Quantenphysik und der Tradition jüdischer Mystik auf, fragt nach der Entstehung von Materie und versucht der Stellung des Menschen im Universum auf den Grund zu gehen.In Analogie zu den Paradoxa ihrer Quellen tendieren Feyrers Selbstgespräche und Erzählungen zur U¿berschreitung eines klassisch-mechanistischen Weltverständnisses: Beobachtete Phänomene verschränken sich mit der Beobachterin, werden eins mit Wahrnehmungsorganen, dringen in den Gedankenfluss, der sich seinerseits über die Außenwelt ergießt. Als wahrnehmendes und wahrgenommenes "Messinstrument" zieht sich die Haut als zentrales Motiv über ein wucherndes Textgewebe. Konsequent entwickelt Gundi Feyrer für ihr Buch eine gleichsam auto-poetische Sprachform, deren überraschende Fügungen und kühne Verbindungen sich unmittelbar aus den im Text stattfindenden Wahrnehmungsexzessen und Gedankenexperimenten herauszubilden scheinen. Selten vereinen sich Forschergeist und Sprachkunst auf derart kongeniale Art.

  • von Stefan Schmitzer
    15,00 €

    Stefan Schmitzers "Invokationen" stellen Strategien dichterischer Zauberei auf den Prüfstand, indem sie nach deren Wirkmöglichkeiten angesichts einer Zivilisation fragen, die ihre Fühler in den Weltraum ausstreckt, selbst aber in Auflösung begriffen ist. Die Gedichte und Prosatexte dieses Bandes entrücken in eine universelle Raum-Zeit: Unter die angerufenen Olympischen Götter mischt sich ein "Prof. Dr. Freud!", Athene erscheint in Gestalt von Arnold Schwarzenegger, Traktoren, Kinderwägen und der Moses von Michelangelo sind ebenso Sujets der Anrufungen wie GPS- Bewegungsprofile oder die Wohltaten eines Bildungssystems, das jenen weit offen steht, die zufällig nicht zu einer ethnischen Minderheit zählen.Gestalt verleiht einem solchen Panorama eine furiose Kompilation unterschiedlicher Stilgesten zwischen klassizistischer Feierlichkeit und futuristischer Prägnanz, österreichisch gefärbtem Parlando, freien Beatrhythmen und Slang. Die aus dem Zusammenprall von Sprach-Welten resultierende Dialektik legt den Fehlschluss naiver Anverwandlung mythischen Denkens offen. Mit coolem Humor und feiner Ironie begegnet "loop garou" der Suppression heutiger staatlicher und merkantiler Zusammenhänge samt ihrer Legitimationsdiskurse. Stefan Schmitzers wendige Poetik der Entzauberung lässt die als falsch erkannten Redeweisen ins Leere laufen.

  • von Andreas Okopenko
    19,00 €

    Bevor man die Nase voll hat vom Nazi-Thema sollte man sie noch einmal in den Wind der Geschichte halten und sehen, wo der herkommt. Denn wenn das Rad der Geschichte auch nicht zurückgedreht werden kann, können doch seine Spuren verfolgt, und vielleicht ein Stück weiter begriffen werden - so Andreas Okopenko 1984 zu seinem Episodenroman, der in Zeiten des Rechtsrucks und des Krieges in Europa auch vierzig Jahre später dazu ermahnt, zu hinterfragen, was uns umgibt und wie es uns bewegt. Sein "rückgespulter Erlebnisablauf" über Kindheit und Jugend im ,Deutschen Jungvolk' stemmt sich gegen die Zeitflucht. Von der Endphase des Zweiten Weltkriegs begleitet Okopenko den überzeugten "Kindernazi" Anatol Vitrov zurück in die Zeit vor seiner Identität als ,Reichsdeutscher', und spürt anhand seines Beispiels der Ideologisierung einer heranwachsenden Generation im NS-Apparat nach. Als Basis für seinen Text diente ihm von eigenen Tagebucheinträgen bis hin zu Alltagsdokumenten aus der Kriegszeit eine Fülle an Material, das Okopenko in Collage- Arbeit modifiziert und zu 62 Episoden montiert hat.Erstmals liegt nun eine Ausgabe vor, die seinem Roman einen Kommentar anhand ausgewählter Arbeitsunterlagen zur Seite stellt.

  • von Werner Hofmeister
    28,00 €

    Der Konzeptkünstler Werner Hofmeister leistet mit seinem Museum für Quellenkultur seit zwanzig Jahren Kulturarbeit im Görtschitztal.Im Gegensatz zur Unterwürfigkeit des vom Kunstbetrieb geschulten Kunstpublikums stellt sich Hofmeister in Klein St. Paul einem echten Kommunikationsprozess: Im Abseits traditioneller Kunsträume (im künstlerischen Niemandsland unter Kunstfremden) ist das Klima rauer, birgt künstlerische Arbeit für den Künstler mehr Widerstand und Erklärungsbedarf, für die Kunst umso mehr produktive Widerständigkeit und Bewegung.(Geraldine Klever)

  • von Mark Kanak
    27,00 €

    Drall träumt von Ella, Ella träumt von Drall, und keiner der beiden traut dem anderen. Dass nichts so ist, wie es scheint, gilt als Credo in Mark Kanaks Prosabuch Lu¿gendetektor, das in zwei Spalten formatiert, links die Perspektive des Mannes auf Deutsch, rechts auf Englisch, hier allerdings immer wieder durch Ella zurechtgeru¿ckt, zeigt. Freilich erweist sich auch dieser Eindruck als fraglich: beide Textspuren ko¿nnten genauso gut im Kopf eines/r Einzigen ablaufen. In satirischer U¿berzeichnung fu¿hren Dralls Auslassungen und Ausschweifungen einen durch und durch sexualisierten Mu¿nchhausen vor, und ebenso konsequent lässt Mark Kanak diverse Diktate zu gegenderter Sprachverwendung ad absurdum laufen. Der Diskurs um Monogamie und Untreue dient dem Autor als Rahmen zur Ausbreitung einer kultur- und technikgeschichtlichen Text- und Bild-Collage zu Polygraphen und Wahrheitsdrogen sowie deren forensische, nachrichtendienstliche oder private Anwendungen. Lu¿gendetektor gibt ein heiter-bestu¿rzendes Panorama wahrer und fiktiver Fakten zur Mentiologie (Lu¿genkunde) und reitet einen furiosen Angriff auf die Verlogenheit eines Systems, das die Lizenz zum Flunkern und Bemänteln von oben nach unten stets unterschiedlich verteilt.

  • von Franziska Füchsl
    23,00 €

    Rätselhafte Begegnungen mit Nachbarn, mit einer "Geschu¿tzabwerferin", Beobachtungen von driftenden Passant:innen und strauchelnden Tauben lassen Versehrtheiten spu¿rbar werden, die (auch buchstäblich) vom Zupflastern individueller Spielräume herru¿hren. Was landläufig als vertraut und unproblematisch wahrgenommen wird, ein akkurat eingerichteter Park, nachträglich gepflanzte Alleen, gerasterte Wohnviertel, offenbart sich in Franziska Fu¿chsls Die Straßen sind sichtbar als heikel, wird gerade darin die strukturelle Feindseligkeit einer allgegenwärtigen Zurichtungsmaschinerie sichtbar. Die Erzählerinnen versuchen, sich gegenu¿ber solchen Umgebungen so etwas wie Souveränität zu bewahren: einerseits durch eine Sicht auf die Welt aus dem Tiefparterre, andrerseits anhand eines u¿berraschenden sprachlichen Zugriffs auf die Dinge und Zustände nach dem eigenen Augenschein. Losgelo¿st aus gewohnten Begriffsbahnen verbinden sich Wo¿rter und Wendungen auf neue Art, schlagen Wurzeln und verbinden im poetischen Bild Mensch mit Baum, mentale Vorgänge mit physischer Natur, verschalten Außenwahrnehmung mit Innensicht. Franziska Fu¿chsls Erzähl-Dichtungen lassen solcherart die Narben und klaffenden Wunden heutigen Lebens im systemischen Zusammenhang erkennbar werden.

  • von Gerhard Rühm
    23,00 €

    Gerhard Rühm bezeichnet die Zahl als reduziertestes und zugleich universellstes, intermedial übertragbares Gestaltungselement. Seit Mitte der 1950er Jahre wählte der Autor Zahlwörter und Ziffern als Material für zahlreiche Arbeiten, v.a. der auditiven und visuellen Poesie, die hier erstmals gesammelt und großenteils im Erstdruck vorliegen. Aufs Papier gebracht z.B. als Schreibmaschinenideogramm, Schriftzeichnung, in der Collage von Alltagsdokumenten oder in unterschiedlichsten literarischen Formaten gewinnen Zahlen und Zahlenkonstellationen thematische Prägnanz aus der jeweiligen Gestaltungsweise. Als gerecht, verunglückt, geträumt oder mystisch betitelte Rechnungen übersetzen arithmetisches Vokabular in lebensweltliche, existentielle oder kosmische Vorstellungsbereiche.Die Verwandtschaft der Wörter "zählen" und "erzählen" akzentuiert Rühm in modellhaften "Erzählungen": vom Lebenslauf als Liste zu- und abnehmender Körpergröße in Zentimetern bis zur Geschichte des Universums im verkleinerten Maßstab eines Erdjahres: vom Urknall am 1.1. bis zur Mondlandung in den letzten Sekunden vor Silvester Mitternacht.Aus der genuinen Verbindung von Zahl und Rhythmus entwickelt der Autor vielfältige sprachmusikalische Konzepte. Durch die Freisetzung der sinnlichen Qualitäten der Numeralia subvertieren Rühms exakt kalkulierte Dichtungen unsere durch maßlose Steigerung und lückenloses Controlling geprägten Zahlen- und Lebensumgebungen. Gerhard Rühms Zahlendichtungen erweisen sich in der Zusammenschau als das facettenreichste, vergnüglichs- te und brisanteste Corpus innerhalb dieses Genres heute.

  • von Rosa Pock
    19,00 €

  • von Paul Divjak
    15,00 €

    Im Zentrum dieses Breviers steht eine experimentell-literarische Annäherung an O¿sterreich, an dessen sprachliche Konstruktion und das verborgene "Selbst" des Landes. Bekannte und weniger geläufige Reden über O¿sterreich - so auch Zitate von Karl Kraus, Hilde Spiel, Elfriede Jelinek oder Thomas Bernhard - treten als Fehlübersetzung in Erscheinung: mittels Google-Translate wie- derholt ins Thailändische übertragen - eine Sprache, in die sich Hierarchien der Gesellschaft deutlich einschreiben - und wieder zurückübersetzt, mit all den von der KI generierten Unschärfen und Sinnverschiebungen.Der Duktus von schlecht übersetzten Gebrauchsanweisungen erin- nert in seinen besten Beispielen vielleicht an Dissertationen eben noch gewesener österreichischer Minister. Und in der Tat werden im begrifflichen Gestelze und syntaktischen Gestolpere Sprachfor- men des machtpolitischen Diskurses (nicht nur O¿sterreichs) wie- der erkennbar. Der anarchische Witz und der feierliche Nonsense so mancher Kalauer freilich lässt eine als typisch österreichisch bezeichnete sprachsatirische Tradition hochleben.

  • von Clemens Schittko
    19,00 €

  • von Florian Neuner
    32,00 €

    Der Literatur- und Musikwissenschaftler Sebastian Kiefer behauptet seit Jahren eine solitäre Stellung in der deutschsprachigen Publizistik: Er entwickelte eine eigene Kunst des minutiösen Lesens und versucht dabei zu zeigen, dass die Anspru¿che an poetische Sprache und Erfahrung, wie sie Goethe, Hölderlin oder Eichendorff hegten, heute nur in avancierten Texten lebendig wiederholt oder neu formuliert werden können."Lesen" in Kiefers Sinn ist das Gegenteil des konventionellen "Interpretierens": Es geht nicht um das Extrahieren angeblicher dichterischer Aussagen - denn alles, was man u¿ber die Welt oder u¿ber sich selbst sagen kann, lässt sich auch ohne Kunst sagen. Genuin poetische Erfahrungen von Ich, Welt und Sprache können nur im Mit- und Gegeneinander verschiedener Arten von Gefu¿hlen, Gedanken und Wahrnehmungen im praktischen Lesen gemacht werden. Lesen ist fu¿r Kiefer die Kunst, diese verschiedenen geistigen Aktivitäten zu verfeinern, beobachten und erleben zu können. Kenntnis der historischen Sprechweisen und Erkenntnisbegriffe ist dazu ebenso unerlässlich wie eine Verfeinerung der Aufmerksamkeit fu¿r das Spiel der Empfindungen und die Nuancen der sich zeigenden Phänomene. Die hierorts versammelten Aufsätze folgen Kiefers Lektu¿rebewe- gungen in seinen zentralen Untersuchungen von Texten deutscher Klassiker bis zur Neoavantgarde (Reinhard Priessnitz, Ferdinand Schmatz, Ulrich Schlotmann u.a.). Hommagen von Autor*innen, deren ästhetische Positionen fu¿r Sebastian Kiefer Relevanz besitzen - zu einigen von ihnen hat er richtungsweisende Publikationen vorgelegt -, komplettieren den Band.

  • von Elisabeth Wandeler-Deck
    19,00 €

    Das Blässhuhn: es taucht unter, kommt an unerwartetem Ort und Zeitpunkt wieder zum Vorschein, so auch Antigone, als volatile Figur, Fragestellung, Projektionsfläche. Als widersetzliches Mäd-chen trägt sie, der Etymologie ihres Namens nach, ein "Gegen" in sich wie auch "Geburt" und "Abstammung", zieht Spuren nach verwandtschaftlichen Banden und durchkreuzt literarische Felder. Ein Ordnungsprinzip von A bis Z steckt den täuschend klaren Rahmen ab für Prosaminiaturen, Gedichte, Notate und Listen, Thesenhaftes oder in Zeitungen Vorgefundenes zu Affoltern und Baden, den loka- len Koordinaten einer für Reflexion, Theorie und Traumhaftes ebenso wie für Konkret-Soziales durchlässigen Textur.Durch das fragile alphabetische Raster hindurch bricht sich das Diskontinuierliche, Wilde und Chaotische der Erscheinungen, Beobachtungen und Gedanken Bahn - von der Autorin virtuos zum Ausdruck gebracht in immer wieder neuen Formfindungen, die ihre Qualität gerade aus der Apperzeption von Sprüngen, Unterbrechung und Kontamination beziehen. Antigone Blässhuhn Alphabet so nebenher ist ein ästhetisch wie politisch brisantes Buch: ein flirrendes Dokument von Selbstverortung und präzises Modell kalkulierter U¿berschreitung.

  •  
    27,00 €

    Marina Zwetajewa gilt als eine der stärksten, formal anspruchsvollsten Autorinnen der europäischen Moderne. Entsprechend schwierig ist ihr Werk zu übersetzen. Kühne Brüche und der Vorrang des Klanglichen erschweren verbindliche Sinnstiftung, provozieren sie aber auch. Erotischer Taumel, Kriegswirren, Emigration, Naturseligkeit, großstädtischer Horror sind nur einige der emotional extrem spannungsreichen semantischen Raume, die ihre zwischen strenger Artistik und ausgelassener Schwärmerei changierende Dichterrede durchmisst. - Felix Philipp Ingold lässt sich in seinen übersetzerischen Annäherungen von der melodischen und rhythmischen Dynamik der Originalgedichte leiten, um vergleichbare Energien in der Zielsprache freizusetzen. In sorgsamem, dabei durchaus eigen- willigem "Nachbau" der russischen Vorlagen vermag der Dichter-Übersetzer deren offene Sinnpotentiale in höchster Intensität zur Wirkung zu bringen. Die vorliegende Auslese vereint neben zahl- reichen Erstübersetzungen (teils aus dem Nachlass) auch radikale Neufassungen kanonisierter Meisterstücke als emphatische Zeugnisse für den Reichtum an Möglichkeiten, die singuläre Lyrik Marina Zwetajewas heute auch in deutschem Wortlaut nachvollziehend zu lesen.

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